Ein guter Start ins Leben für Frühchen!
Geburtshilfe im Krankenhaus in Nzibira in der Demokratischen Republik Kongo
„Wir sind schwanger!“ Diese Worte drücken die Vorfreude der werdenden Familie aus. Die Wochen der Schwangerschaft sind häufig aber auch von Sorgen um die Gesundheit des Babys geprägt. Doch auch in Zeiten der Ungewissheit, zum Beispiel im Hinblick auf Komplikationen bei der Geburt, können sich Eltern in Deutschland in sicheren Händen wissen. Wenn hierzulande ein „Frühchen“ zur Welt kommt, lautet die erste Frage oftmals: Wird sich das Kind gesund entwickeln? In der Demokratischen Republik Kongo muss man sich leider die Frage stellen, ob das Kind überhaupt überleben wird. Geburtskliniken, vor allem in ländlichen Gebieten, sind sehr schlecht ausgestattet und es mangelt an wichtigen medizinischen Geräten wie Brutkästen (Inkubatoren), die für die Versorgung der Frühchen überlebenswichtig sind. Aktuell nutzt das Gesundheitspersonal im Krankenhaus in Nzibira Wärmflaschen, um die Frühchen mit ausreichend Wärme zu versorgen. Die Temperatur dabei konstant auf 37°C zu halten, ist schier unmöglich.
Notwendigkeit
Verbesserte medizinische Intensivversorgung für Frühgeborene und Neugeborene mit Komplikationen in Nzibira, DR Kongo.
Aktivität
Die lokale NGO AEO/CNA beschafft medizinische Geräte und Medikamente und qualifiziert Gesundheitspersonal zur Intensivversorgung von Neugeborenen.
Zählbare Leistung
Nach ca. 12 Monaten
Anzahl der intensivmedizinisch behandelten Neugeborenen. Anzahl des in Neonatologie (Neugeborenenmedizin) geschulten Personals.
Ergebnis
Nach ca. 3 Jahren
Die Intensivversorgung von Neugeborenen verbessert sich. Die Sterbefälle von Neugeborenen in den ersten 28 Tagen im Krankenhaus in Nzibira sinken.
Systemrelevante Wirkung
Nach ca. 7 Jahren
Der Gesundheitszustand von Kindern unter 5 Jahren in der Region Nzibira ist nachhaltig verbessert und Sterbefälle von Neugeborenen sinken.
Hintergrund
Trotz erheblicher Fortschritte in der Mutter-Kind-Gesundheit bleibt die Zahl der Sterbefälle in der DR Kongo bei Kindern unter 5 Jahren mit 85 Todesfällen pro 1 000 Lebendgeburten extrem hoch (UNICEF, 2020). Ein Drittel dieser Kinder stirbt dabei während der ersten 28 Tage (UNICEF, 2020). Laut UNICEF (2018) sind 80 Prozent aller Todesfälle bei Neugeborenen auf drei vermeidbare und behandelbare Ursachen zurückzuführen: Komplikationen aufgrund von Frühgeburtlichkeit, Asphyxie (Atemstillstand) und Infektionen. Von einer Frühgeburt spricht man, wenn ein Kind vor der Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommt. Diese Frühchen müssen in Geburtskliniken behandelt werden, da ihre Organe noch nicht ausreichend entwickelt sind, um zu überleben. Die eigene Wärmeproduktion ist bei Frühchen stark eingeschränkt und die zu kleinen Lungen versorgen ihre Körper nicht mit genügend Sauerstoff. Im Krankenhaus in Nzibira war im Jahr 2020 jedes 7. Kind eine Frühgeburt oder wies Komplikationen wie Sauerstoffarmut oder eine Infektion auf. Auch wenn das Gesundheitspersonal sehr engagiert ist, kann aufgrund fehlender Ausstattung und mangelnder Kenntnisse aktuell keine angemessene intensivmedizinische Betreuung der kranken Neugeborenen gewährleistet werden. Medizinische Geräte wie Inkubatoren und Sauerstoffgeräte würden die Frühchen mit schützender Wärme und Sauerstoff versorgen.
Die gute Tat
Mit Deiner heutigen Spende unterstützt Du ein Krankenhaus in der ländlichen Region Nzibira im Osten der DR Kongo und leistest damit einen Beitrag, um die intensivmedizinische Behandlung von Früh- und Neugeborenen mit Komplikationen zu verbessern. Das Krankenhaus wird mit medizinischen Geräten, wie einem Inkubator und einem Sauerstoffgerät, sowie mit Medikamenten und medizinischen Verbrauchsmaterialien ausgestattet. Der Einsatz des Inkubators schafft einen geschützten Rahmen für die Regeneration und gesunde Entwicklung der Kinder, bis sich ihre Organfunktionen stabilisieren und sie in der Lage sind, ihre Körpertemperatur selbstständig zu regulieren. Durch die Anstellung einer weiteren qualifizierten Hebamme kann der Gesundheitsstatus optimal überwacht werden. Die qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung trägt dazu bei, dass sich der Gesundheitszustand von Kindern unter 5 Jahren aus dem Einzugsgebiet des Krankenhauses in Nzibira nachhaltig verbessert und die Sterberate von Neugeborenen sinkt.

ÜberDemokratische Republik Kongo

Kinshasa
Hauptstadt

89 561 404
Einwohnerzahl

556,8
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

Rang 175 von 189
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Die DR Kongo ist der zweitgrößte Staat Afrikas und mit seiner Fläche mehr als sechsmal so groß wie Deutschland (Auswärtiges Amt, 2019). Unter den knapp 100 Millionen Einwohner:innen werden neben Französisch vier Nationalsprachen und 200 weitere Lokalsprachen gesprochen (Auswärtiges Amt, 2019).
Über die Organisation und weitere Informationen
Organisation
Deutsches Medikamenten-Hilfswerk action medeor e.V.
Website

Weiterführende Links
- ACAPS, 2021. DRC – Complex Crisis, Stand: 23.03.2021, Genf.
- Auswärtiges Amt, 2019. Kongo (Demokratische Republik Kongo): Überblick, Stand: 25.08.2021, Berlin.
- ReliefWeb, 2015. Democratic Republic of the Congo – Profile of preterm and low birth weight prevention care, Stand: 23.03.2021, New York.
- UNICEF, 2018a. Pour chaque enfant, une chance de vivre, Stand: 29.03.2021, New York.
- UNICEF, 2018b. MICS-Palu 2018 – Situation and living conditions of children, women and men in the Democratic Republic of Congo – Sud Kivu, Stand: 27.03.2021, New York.
- UNICEF, 2020a. Ending preventable Newborn Deaths and Stillbirth by 2030, Stand: 28.03.2021, New York.
- UNICEF, 2020b. Democratic Republic of the Congo – Demographics, Health and Infant Mortality, Stand: 29.03.2021, New York.