Tag 20
15 Minuten Vorschule für ein geflüchtetes Kind in Jordanien

Voller Energie in der Schule durchstarten Voller Energie in der Schule durchstarten

Vorschule für geflüchtete Kinder in Jordanien

Salma kommt aus einem Dorf im Süden Syriens. Hier führte sie bis 2011 ein friedliches Leben mit ihrer Familie. Dann überschlugen sich die Ereignisse in Syrien und ein Krieg begann, der bis heute anhält. Die Familie entschied sich im Mai 2013, in das Nachbarland Jordanien zu fliehen. Die Reise war lang und beschwerlich. Die Familie konnte nur wenige Dinge mitnehmen und musste die blinde Großmutter begleiten. Als Salma im Za'atari-Flüchtlingslager in Jordanien ankam, brach sie beim Anblick der vielen Kinder im Empfangszelt in Tränen aus: Sie glaubte, dass es in Syrien keine Kinder mehr geben könne. Ab Juli 2015 konnte Salma die Vorschulangebote im Flüchtlingslager nutzen. Diese Kurse helfen Kindern wie Salma, lesen, schreiben und rechnen zu lernen. Darüber hinaus erhalten sie psychosoziale Unterstützung. „Ich mag meine Lehrerin so gerne. Sie ist ein großes Vorbild, und eines Tages möchte ich selbst Lehrerin werden“, so Salma.

Notwendigkeit

 

Vorschulangebote für geflüchtete und gefährdete Kinder zur Vorbereitung auf die Grundschule.

Aktivität

 

War Child bildet lokale Lehrkräfte aus und stellt Unterrichtsmaterial sowie Räume für die Vorschule in Flüchtlingslagern zur Verfügung.

Zählbare Leistung

 

Anzahl der Kinder, die den 4-monatigen Vorschulzyklus abgeschlossen haben.

Ergebnis

 

Geflüchtete Kinder sind in der Lage, gemäß den nationalen Standards lesen und rechnen zu können.

Systemrelevante Wirkung

 

Verbesserte Bildungsmöglichkeiten und Bildungsgerechtigkeit für geflüchtete und gefährdete Kinder.

Hintergrund

Mit dem raschen Zustrom von über 300.000 Kindern aus dem Nachbarland Syrien zwischen 2014 und 2016 war die bestehende Bildungsinfrastruktur überfordert. Flüchtlingskinder, Mädchen, Kinder mit Behinderungen und Kinder in Zeltsiedlungen waren beim Zugang zu Bildung besonders benachteiligt (Jordan Response Plan for the Syrian Crisis, 2019). Im Jahr 2018 meldete das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, dass 73.137 syrische Flüchtlingskinder nicht zur Schule gingen (UNHCR, Jahresbericht 2017). Darüber hinaus wird geschätzt, dass im Jahr 2014 fast 77.000 jordanische Kinder zwischen 5 und 15 Jahren keine Schule besuchten (HRW, 2016). So steht Jordanien vor der Herausforderung, allen Kindern im Land eine hochwertige Bildung zu bieten.

Viele Schulen in Jordanien sind nach wie vor überfüllt und mit zu wenig Mitteln ausgestattet. Nur jedes fünfte Kind in der zweiten und dritten Klasse kann auf dem Niveau seiner Klassenstufe lesen. Der Mangel an frühkindlicher Bildung in Einrichtungen wie Kindergärten und Vorschulen ist ein Schlüsselfaktor, der zu schlechten Leistungen in der Grundschule und zum Abbruch beiträgt. Aus diesem Grund hat das jordanische Bildungsministerium ab dem Schuljahr 2020/2021 ein Vorschuljahr zur Pflicht gemacht. Für die Flüchtlingslager fehlt es jedoch an Kapazitäten, allen Kindern im Vorschulalter ein solches Jahr zu ermöglichen. Um auf diesen Missstand zu reagieren, haben Nichtregierungsorganisationen ihre Hilfe angeboten und ein umfassendes Programm für frühkindliche Bildung entwickelt.

Die gute Tat

Deine heutige gute Tat ermöglicht einem Kind aus einem Flüchtlingslager in Jordanien den Besuch der Vorschule. Die Spende sorgt somit dafür, dass auch Kinder, die in Flüchtlingsunterkünften leben und keine Privatschulen besuchen können, das verpflichtende Vorschuljahr absolvieren. Der Unterricht findet in kinderfreundlichen Räumen statt und orientiert sich am offiziellen Rahmenlehrplan des jordanischen Bildungsministeriums. Durch die heutige gute Tat können sich auch die vielen geflüchteten Kinder auf den Schulbesuch vorbereiten und damit ihre Bildungschancen erhöhen.

ÜberJordanien

Amman

Amman

Hauptstadt

10.101.690

10.101.690

Einwohnerzahl

8.268 $

8.268 $

Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

Rang 102 von 189

Rang 102 von 189

Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

In Jordanien liegt die tiefste zugängliche Landstelle der Erde: Das Ufer des Toten Meers befindet sich etwa 400 m unter dem Meeresspiegel. Im Winter werden dort noch bis zu 20 °C erreicht, während die Temperatur in der 60 km entfernten Hauptstadt Amman auf 2 °C sinken kann.