Gesund lernen fĂĽr eine bessere Zukunft
Medizinische Basisversorgung fĂĽr Schulkinder in Haiti
Lolo (11) und Nicolas (10) lieben ihr Heimatland Haiti sehr. Die Schulkinder wissen aber auch, dass es in ihrer Heimat Probleme gibt. Lolo weiß, dass Haiti ein Entwicklungsland ist. Das Wort kennt sie aus ihrem Geographiebuch. Die beiden Kinder leben im Viertel Cité Soleil in Port-au-Prince, der Hauptstadt von Haiti. Das Risiko an Tropenkrankheiten, wie Typhus oder Cholera zu erkranken, ist hier besonders hoch. Oft haben Familien keinen verlässlichen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Abwasserleitungen gibt es nur wenige, sodass sich Krankheiten schnell verbreiten. In der Schule sind viele Kinder nicht gegen die in diesem Umfeld hoch ansteckenden Krankheiten geimpft. Darum ist die Ansteckungsgefahr ziemlich hoch. Damit Kinder wie Lolo und Nicolas ihre Träume verwirklichen können, brauchen sie eine gesunde Umgebung und eine ärztliche Basisversorgung. Lolo möchte später Schneiderin werden, und Nicolas Arzt. Er will später Menschen helfen, die krank sind.
Notwendigkeit
Medizinische Grundversorgung fĂĽr Schulkinder in Haiti.
Aktivität
Das haitianische Medi-Team diagnostiziert und behandelt die Krankheiten der Kinder und fĂĽhrt Grundimpfungen durch.
Zählbare Leistung
Anzahl der Tage, an denen die medizinische Grundversorgung fĂĽr die Schulkinder in Haiti sichergestellt werden kann.
Ergebnis
Kinder sind gegen die wichtigsten Krankheiten geimpft und der Gesundheitszustand wird erfasst.
Systemrelevante Wirkung
Der Gesundheitszustand und dadurch auch die Bildungschancen der Kinder haben sich verbessert. Dies trägt langfristig zur Entwicklung des Landes bei.
Hintergrund
Lolo und Nicolas besuchen gemeinsam mit rund 600 anderen Kindern die kostenlosen Grundschulen St. Emma und St. Nicolas im ärmsten Stadtteil von Port-au-Prince. Mehr als drei Viertel der Bewohnerinnen und Bewohner hier müssen von umgerechnet weniger als zwei Euro pro Tag leben. Zu der Armut kommt eine landesweit sehr schwach ausgeprägte Gesundheitsversorgung. Die haitianische Regierung gibt im Durchschnitt nur zwölf Euro pro Person und Jahr für die Gesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürger aus. In der benachbarten Dominikanischen Republik sind es 160 Euro, in Deutschland etwa 4.400 Euro (World Bank Group, 2017). Während in Deutschland auf einen Arzt 268 Einwohnerinnen und Einwohner kommen, sind es in Haiti 3570 Einwohnerinnen und Einwohner (Welt in Zahlen, 2019). Impfkampagnen, die der Staat oder internationale Organisationen durchführen, erreichen nur einen geringen Anteil der Kinder. Da es in Haiti nur wenige medizinische Einrichtungen gibt, sind die Kosten dementsprechend hoch. Nur wenige Familien können sich eine Impfung dort leisten. So ist der Zugang zu medizinischer Versorgung enorm erschwert und viele Familien sind davon weitgehend ausgeschlossen. Für Lolo, Nicolas und andere Kinder heißt das leider auch, dass es ihnen oft schwerfällt, in der Schule mitzukommen, weil sie wegen akuter Krankheiten zu oft fehlen. Hinzu kommt, dass viele Kinder in Haiti immer noch an Atemwegsinfektionen oder Durchfallerkrankungen sterben, obwohl diese eigentlich nicht schwer zu behandeln wären.
Die gute Tat
Durch die heutige gute Tat ermöglichst Du den mehr als 600 Kindern in St. Emma und St. Nicolas anteilig eine regelmäßige Gesundheitsvorsorge. Ein medizinisches Team besucht die Schulen mindestens zweimal pro Jahr, untersucht die Kinder, behandelt die Kranken, impft die Kinder gegen akute Krankheiten und versorgt sie mit Medikamenten. Ergänzend gibt es Informationsangebote für die Eltern der Kinder. Für viele der Kinder bedeutet das, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben gründlich ärztlich untersucht und behandelt werden. Außerdem legt das Team für jedes Kind eine Patientenakte an, in der Vorgeschichte, Untersuchungsergebnisse und Behandlungen festgehalten werden. So kann die Entwicklung verfolgt werden und ernste Erkrankungen werden früher erkannt. Die Gesundheit der Kinder verbessert sich und damit auch die Chance für einen guten Lernerfolg und eine bessere Zukunft.

ĂśberHaiti

Port-au-Prince
Hauptstadt

11.000.000
Einwohnerzahl

1.665
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

Rang 168 von 189
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Als einziges Land der Erde hat Haiti die Unabhängigkeit durch einen Sklavenaufstand erreicht – und das bereits im Jahr 1804. Naturkatastrophen wie Erdbeben und Hurrikans erschüttern das Land immer wieder.
Ăśber die Organisation und weitere Informationen
Organisation
PEN PAPER PEACE e.V.
Website
Initiative Transparente Zivilgesellschaft

WeiterfĂĽhrende Links
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, 2019. Länderporträt Haiti.
- PEN PAPER PEACE, 2015. Nou Timoun Peyi Dhayiti.
- Ward, Alexis, 2017. Inside the Effort to Improve Emergency Care in Haiti.
- World Bank Group, 2017. Better Spending, Better Care. A Look at Haiti’s Health Financing.
- Young, Nancy, 2017. Haiti’s Troubled Healthcare System.
- Welt in Zahlen, 2019. Ärzte pro 1000 Einwohner, Ländervergleich.