Tag 5
2,5 m² blühende Wiese für Schmetterlinge in Thüringen

Von Goldenen Achten und Kleinen Schillerfaltern Von Goldenen Achten und Kleinen Schillerfaltern

Blühende Wiesen für bedrohte Schmetterlinge

Wann haben Sie das letzte Mal eine gelb schillernde Goldene Acht über die Wiesen fliegen sehen? Oder einen bläulich schimmernden Kleinen Schillerfalter? Die Zahl der Schmetterlinge ist in den letzten 30 Jahren massiv zurückgegangen - Studien gehen von einem Rückgang von bis zu 75 % aus (Hallmann et al., 2017). Dies hat schon jetzt enorme Auswirkungen auf die Vogelwelt, denn viele Vögel wie Schwalben oder Mauersegler leben von Insekten. Für eine Vielzahl von Kleinvögeln sind Insekten in der Aufzuchtphase besonders wichtig. Auch unsere eigene Nahrungsgrundlage ist auf die Mithilfe der Insekten angewiesen: Von den 107 weltweit am häufigsten angebauten Kulturpflanzen werden 91 in unterschiedlichem Ausmaß bestäubt. Erdbeeren, Kirschen oder Raps bringen besonders reiche Erträge, wenn sie von Wildbienen oder anderen Insekten bestäubt werden.

Notwendigkeit

 

Blumen- und kräuterreiche Wiesen zum Schutz von bedrohten Schmetterlingen und anderen Insekten.

Aktivität

 

Die NABU-Stiftung kauft Wiesen am Windknollen und garantiert die für den Erhalt der Wiesen notwendige Beweidung durch einen örtlichen Schäfer.

Zählbare Leistung

 

Anzahl der Quadaratmeter Wiese, die dauerhaft gekauft und unter Naturschutz gestellt werden.

Ergebnis

 

Die Beweidung durch den Schäfer kann fortgeführt werden und die Artenvielfalt am Windknollen wird aktiv geschützt.

Systemrelevante Wirkung

 

Der Schutz des Windknollens wird langfristig gewährleistet und die biologische Vielfalt geschützt.

Hintergrund

Hauptursache für den Artenverlust an Insekten wie Schmetterlingen und Bienen ist die stetige Intensivierung der Landwirtschaft mit hohem Pestizideinsatz, Überdüngung, Trockenlegung von Feuchtwiesen sowie der Umwandlung von Grünland zu Ackern. Selbst in Naturschutzgebieten ist in der Regel konventionelle Landwirtschaft mit all ihren Problemen des Pestizideinsatzes und der Überdüngung erlaubt. Oft fehlt es auch an der richtigen Pflege, um die Artenvielfalt in Flora und Fauna langfristig zu erhalten. Ohne Beweidung verbuschen artenreiche Wiesen – empfindliche Pflanzen und zahlreiche Insekten ziehen sich zugunsten einiger weniger Arten zurück.

Im thüringischen Naturschutzgebiet „Windknollen“ droht genau diese Gefahr. Hier konnte sich eine sehr hohe Artenvielfalt erhalten, da es bisher zu keinem Einsatz von Pestiziden oder künstlichen Düngemitteln kam. Stattdessen beweidete eine Schafherde regelmäßig die weiten, artenreichen Halbtrockenrasen, über denen Schmetterlinge wie Goldene Acht, Großer und Kleiner Schillerfalter oder der Himmelblaue Bläuling flatterten. Nun stehen 195 Hektar dieses Naturschutzgebietes von der bisherigen Eigentümerin, der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen, zum Verkauf. Würde ein neuer Eigentümer die Zusammenarbeit mit dem Schäfer aufkündigen, wäre dies das Ende der immensen Artenvielfalt und die Wiesen würden innerhalb weniger Jahre verbuschen.

Die gute Tat

Um die besondere Artenvielfalt am "Windknollen" zu erhalten, ist eine Fortführung der Beweidung notwendig. Um diese dauerhaft zu garantieren, hat die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe mit der bisherigen Eigentümerin, der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen, den Kauf der 195 Hektar am Windknollen ausgehandelt. Bis 2021 wird die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe dieses Naturparadies kaufen. Die heutige gute Tat hilft dabei Teilabschnitte des Gebietes kaufen zu können und unter Naturschutz zu stellen. Als Eigentümerin kann die Stiftung langfristig die Beweidung durch den angestammten Schäfer sichern und so die besondere Artenvielfalt am Windknollen erhalten. Damit wird ein weiteres Gebiet geschützt, in dem zahlreiche bedrohte Arten leben.

Windknollen, Deutschland

ÜberDeutschland

Berlin

Berlin

Hauptstadt

82 521 653

82 521 653

Einwohnerzahl

46.136

46.136

Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

5

5

Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Deutschland ist sehr dicht besiedelt. Viele Flächen werden landwirtschaftlich genutzt. Studien zeigen, dass selbst in deutschen Naturschutzgebieten die Vielfalt an Insekten um 76% zurückgegangen ist seit 1990 (Hallmann et al., 2017).