Orang Utans: Gärtner des Regenwalds
Auf Sumatra kämpft ein Schutzprogramm gegen das Aussterben der letzten Menschenaffen Asiens
Nur noch 5.000 bis 7.000 Sumatra-Orang-Utans turnen durch Asiens Dschungel. Weil die letzten Regenwälder für die riesigen Monokulturen gerodet werden, verschwindet die Heimat der rothaarigen Menschenaffen – mit dramatischen Folgen: Sie sind akut vom Aussterben bedroht (IUCN et al., 2015). Viele Tiere verhungern, manche verirren sich in die Plantagen. Dort suchen sie nach Futter und werden als Schädling abgeschossen, die Jungtiere oft illegal als Haustiere verkauft. Das Schutzprogramm für Sumatra-Orang-Utans (SOCP) kämpft gegen das Aussterben dieser Art. Die Auffangstation auf der indonesischen Insel kümmert sich um heimatlose sowie illegal als Haustiere gehaltene Tiere. Die Tiere sind oftmals traumatisiert und krank und müssen in der Station gepflegt und resozialisiert werden. Eines Tages sollen die Schützlinge wieder ein Leben in Freiheit führen können. Durch die Auswilderung der Tiere wird nicht nur das Überleben der Art in freier Wildbahn gesichert, sondern auch das vieler anderer Arten, denn als „Gärtner des Waldes“ verteilen Orang-Utans die Samen der verzehrten Früchte und sorgen damit für den Erhalt des Regenwaldes.
Notwendigkeit
Die tägliche Ration frischer Früchte für Orang-Utans im Sumatra-Orang-Utan Schutzprogramm (SOCP).
Aktivität
Das SOCP kauft frische Früchte für die tägliche Versorgung der in der Auffangstation lebenden Orang-Utans bei der lokalen Bevölkerung.
Zählbare Leistung
Nach ca. 12 Monaten
Die tägliche Ration frischer Früchte für 50 Orang-Utans wurde gewährleistet
Ergebnis
Nach ca. 3 Jahren
Nach ihrer Rehabilitationszeit können die Orang-Utans wieder in bislang nicht besiedelte Schutzgebiete ausgewildert werden.
Systemrelevante Wirkung
Nach ca. 7 Jahren
Neuansiedlung von Orang-Utans in geschützte Gebiete.
Hintergrund
Der Lebensraum der Orang-Utans sind die Wipfel der hohen Bäume in dichten Regenwäldern. Indonesien ist inzwischen der größte Palmölproduzent weltweit. Für neue Agrarflächen werden große Regenwaldflächen legal oder gar illegal gerodet. Daten der FAO bestätigen, dass zwischen 1990 und 2005 mehr als 3 Millionen Hektar Palmölplantagen in Indonesien neu angelegt wurden (FAO, 2008). Über die Hälfte dieser Plantagen entstand durch die Abholzung von Wäldern. Die älteren Tiere werden meist von den Behörden aus privater Haltung beschlagnahmt und ins SOCP gebracht. Obwohl es in Indonesien illegal ist, Orang-Utans zu töten, zu fangen, zu halten oder sie zu verkaufen, landen zahlreiche Tiere in privaten Haushalten oder auf dem Schwarzmarkt. Noch immer sind viele Menschen bereit, einen hohen Preis für einen jungen Orang-Utan zu bezahlen.
Die gute Tat
Ein Orang-Utan benötigt zum Überleben jeden Tag mehrere Kilo reife Früchte. Die gute Tat besteht darin, die tägliche Ration frischer Früchte für die im SOCP lebenden Orang-Utans zu gewährleisten. Im SOCP versorgen lokale Bauern die Tiere mit nachhaltig angebauten Melonen, Feigen usw. Ziel der Station ist es, die Schützlinge nach ihrer Rehabilitationszeit in von Orang-Utans bislang nicht besiedelte Schutzgebiete auszuwildern. Langfristig kann so das Überleben von Tier und Natur gewährleistet werden.
Herausforderung
Viele der Orang-Utans, die im SOCP ankommen, sind traumatisiert und haben eine lange Rehabilitationszeit. Jungtiere haben kurz zuvor ihre Mutter verloren, für die sanften Menschenaffen ein schmerzvolles Erlebnis. Normalerweise verbringen die Affenkinder 7-9 Jahre bei ihrer Mutter. Manche Tiere verweigern Futter und Kontakt zu Artgenossen oder Pflegern, sie brauchen dann intensive Pflege und Zuneigung. Viele der Tiere wurden in Gefangenschaft misshandelt, auch in solchen Fällen ist die Rehabilitation schwierig und langwierig.

ÜberIndonesien

Jakarta
Hauptstadt

257 563 800
Einwohnerzahl

3 362 USD
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

110
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Indonesien ist der weltgrößte Inselstaat mit Sumatra, Java, Borneo, Sulawesi und Neuguinea als Hauptinseln. Indonesien führt derzeit die traurige Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten an.
Über die Organisation und weitere Informationen
Organisation
Pro Wildlife e.V.
Website
Initiative für Transparente Zivilgesellschaft