Blühende Landschaften
Schutz der Artenvielfalt in Südddeutschland
Weltweit ist das Bienensterben auf dem Vormarsch. Vor allem in Süddeutschland stehen Bienen und andere Insekten zunehmend unter Druck. Neben Varroa-Milben und giftigen Chemikalien machen vor allem die blütenarmen Landschaften den Bienenvölkern zu schaffen. Schon ab Juli beginnt für viele Insekten eine Zeit des Nahrungsmangels. Durch artenreiche Blumenwiesen erhalten Bienen und andere Insekten wieder einen reichhaltig gedeckten Tisch und können sich stärken. Auch viele Wildtiere profitieren von der Extensivierung landwirtschaftlicher Flächen und die farbenprächtigen Areale bereichern das Landschaftsbild.
Notwendigkeit
Artenreiche Blühflächen als Lebensraum und Nahrungsquelle
Aktivität
Flächeneigentümer zur Anlage von mehrjährigen Blumenmischungen motivieren und bei der Umsetzung aktiv unterstützen.
Zählbare Leistung
Anzahl der Quadratmeter Blütenwiesen, die durch die Spende geschützt und gepflegt werden konnten
Ergebnis
Messbarer Anstieg der Artenvielfalt durch das Projekt
Systemrelevante Wirkung
Stabilisierung der Anzahl der Bienenvölker in Süddeutschland.
Hintergrund
Vormals extensiv genutzte Flächen werden heute intensiv bewirtschaftet und traditionelle Fruchtfolgen wurden durch Monokulturen oder intensive Nutzung ersetzt. Die traditionellen Streuobstwiesen und Hecken strukturierten die Landschaft und boten Bienen und anderen Insekten bis in den Herbst hinein ausreichend Nahrung. Doch diese Strukturen werden immer seltener und stehen so nicht mehr als Nahrungsgrundlage zur Verfügung. Aus diesem Grund setzt sich die Bodensee-Stiftung schon seit vielen Jahren für eine artenreichere und vor allem blütenreiche Landschaft ein. Im Netzwerk Blühender Bodensee arbeiten Landwirte, Kommunen und der Naturschutz eng zusammen und setzen mit der Aussaat heimischer Blühpflanzenmischungen wichtige Akzente. Auch in der Zusammenarbeit mit Biogaslandwirten kann viel bewirkt werden. Spezielle mehrjährige Blühmischungen können alternativ zu intensiven Energiepflanzen wie zum Beispiel dem Mais angebaut werden. So entstehen überall in der Region kleine blühende Inseln und bieten den Insekten bis in den Spätsommer hinein eine wertvolle Nahrungsquelle.
Die gute Tat
Die Anlage von Blühflächen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren. Gemeinsam wählen wir eine Fläche aus und entscheiden uns je nach Standort für eine geeignete Blumenmischung. Ziel ist es, vor allem mehrjährige Blumenmischungen einzusetzen. Die Standdauer über mehrere Jahre garantiert den Insekten einen dauerhaften Lebensraum und verankert die Blumeninseln fest in unserem Landschaftsbild.
Herausforderung
Die Flächenakquise stellt eine Herausforderung dar. Flächeneigentümer müssen sensibilisiert werden und den (persönlichen) Nutzen der Blumenfelder erkennen. Bei der Anlage einer mehrjährigen Blühfläche müssen neben ökologischen und sozialen Aspekten vor allem ökonomische Effekte im Detail beleuchtet werden. Die Bodensee-Stiftung kann für diesen Prozess auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen.

ÜberDeutschland

Berlin
Hauptstadt

80781000
Einwohnerzahl

45.084,87 USD
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

5
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Der Süden ist vom Bienensterben stärker betroffen als der Norden Deutschlands.
Über die Organisation und weitere Informationen
Organisation
Bodensee-Stiftung
PHINEO
Weiterführende Links
- www.bodensee-stiftung.org
- European Food Safety Authority (EFSA), (2014). Bee health.
- Trötschler P, (2010). Es blüht wieder was im Bodenseeland, Netzwerk blühender Bodensee (Hrsg.)
- Netzwerk blühende Landschaft (Hrsg.), (2012). Eckpunkte für die Umsetzung eines praxisorientierten Blühflächenkonzepts 2012
- Kuhn W. et al., (2014). Energie aus Wildpflanzen, Netzwerk Lebensraum Feldflur (Hrsg.)