Tag 4
Eine Stunde Versorgung für ein gerettetes Gepardenbaby in Somaliland

Geparde im Wettlauf ums Überleben Geparde im Wettlauf ums Überleben

Hannes Jaenicke präsentiert sein Lieblingsprojekt im Video

Im Ausverkauf für den Heimtiermarkt

Der Gepard ist mit einer Laufgeschwindigkeit bis an die 100 km/h das schnellste Landsäugetier der Erde. Doch den Wettlauf gegen Wildtierschmuggler kann die elegante Raubkatze oft nicht gewinnen. Eine der Schmuggelrouten für junge Geparde führt durch Somaliland, eine halbautonome Region im Nordwesten Somalias. Werden Geparde von den Behörden befreit, landen die Tiere zum Beispiel in den Auffangstationen in Hargeisa, wo sie von erfahrenen Tierpfleger*innen betreut werden. Dass bereits Gepardenbabys flink auf den Beinen sind, merken sie hier jeden Tag. Mehr als 80 der kleinen Kätzchen sind in ihrer Obhut. Eine der Pfleglinge ist Sanu. Bei ihrer Ankunft in der Auffangstation war Sanu in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand. Die kleine Katze hat die Tortur des Schmuggels überlebt und wird jetzt liebevoll aufgepäppelt. Nach 14 Tagen auf der Quarantänestation kann Sanu gemeinsam mit Artgenossen in größeren Gehegen herumtollen und in Zukunft im ersten Schutzgebiet Somalilands ein neues Zuhause finden.

Hannes Jaenicke präsentiert sein Lieblingsprojekt im Video
Hannes Jaenicke präsentiert sein Lieblingsprojekt im Video

Notwendigkeit

 

Futter und medizinische Versorgung für junge Geparde, die in Somaliland aus dem illegalen Wildtierschmuggel gerettet werden

Aktivität

 

Die Geparde werden so lange in einer Auffangstation gepflegt, bis sie in einem Schutzgebiet eine neue Heimat finden können

Zählbare Leistung

 

Anzahl der Stunden, in denen die Geparde in der Auffangstation versorgt werden können

Ergebnis

 

Die geretteten Geparde bekommen einen artgerechten, sicheren Lebensraum und die Wilderei wird bekämpft. Das stabilisiert den Bestand in der Wildnis

Systemrelevante Wirkung

 

Die umliegenden Gemeinden sind in die Versorgung und den Schutz der Geparde eingebunden und engagieren sich für den Erhalt der Artenvielfalt

Hintergrund

Geparde zeichnen sich durch ihren eleganten Körperbau aus, der ihnen schnelle Sprints ermöglicht. Die schwarzen Tränenstreifen, die von den Augen zu den Mundwinkeln laufen und sie vor grellem Sonnenlicht schützen, sind ein markantes Erkennungsmerkmal. Geparde waren einst in Afrika, Vorderasien, auf der indischen Halbinsel und in Teilen Zentralasiens verbreitet, doch heute sind sie fast nur noch in Afrika südlich der Sahara anzutreffen. Weltweit leben nur noch knapp 7.000 ausgewachsene Geparde in der Wildnis. Auf der Roten Liste der IUCN ist der Gepard als gefährdet gelistet. Afrikas am stärksten bedrohte Raubkatzen sind durch den illegalen Wildtierhandel, Mensch-Wildtier-Konflikte und den Verlust ihres Lebensraums bedroht. Wildtierschmuggler haben es auf junge Geparde abgesehen, um sie illegal auf Straßenmärkten oder im Internet als Haustiere zu verkaufen. Eine der Hauptschmuggelrouten für junge Geparde führt durch Somaliland (Bale, 2021). Die Partnerorganisation der AGA, der Cheetah Conservation Fund (CCF), setzt sich seit 2011 für den Schutz der Geparde in Somaliland ein. Er schult Behörden im Umgang mit geretteten Tieren und hat mit Hilfe der AGA drei Auffangstationen für Geparde eingerichtet. Das Projekt arbeitet mit den lokalen Gemeinden zusammen und bildet Personen für den Gepardenschutz aus. Seitdem der CCF die Umweltministerin von Somaliland für den Gepardenschutz gewinnen konnte, kommt es verstärkt zu Beschlagnahmungen von Geparden. Zwar ging der Gepardenhandel nach der Zerschlagung eines großen Schmugglerrings 2020 zurück, aber im März 2022 wurden wieder 15 Tiere gerettet. Aktuell werden über 70 gerettete Geparde in der Auffangstation versorgt.

Die gute Tat

Die gute Tat hilft bei der Versorgung beschlagnahmter Geparde in Somaliland. Sie finanziert eine Stunde Pflege für ein verwaistes Gepardenbaby in den speziell eingerichteten Gepardenauffangstationen in Hargeisa. Die Tiere können durch die gute Tat untersucht, medizinisch versorgt und gefüttert werden. Gerade junge Geparde brauchen spezielles Futter und müssen in der Anfangszeit rund um die Uhr beobachtet und gepflegt werden, damit sie eine Chance haben, zu überleben. Aktuell wird ein großes Schutzgebiet vorbereitet, in dem die geretteten Geparde leben können (CCF, 2022). Die umliegenden Dorfgemeinschaften werden im Gepardenschutz geschult, beteiligen sich an den Schutzmaßnahmen und profitieren davon. Beispielsweise als Tierpfleger, Wildhüter oder Projektmanager erhält die lokale Bevölkerung die Möglichkeit, alternative Einkommen zu erwerben.

Hargeisa Somaliland

Über Somalia (Somaliland ist international nicht als unabhängig anerkannt)

Mogadischu

Mogadischu

Hauptstadt

16,359,500

16,359,500

Einwohnerzahl

445.8

445.8

Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

keine Daten

keine Daten

Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Die halbautonome Region Somaliland - sie ist größer als Griechenland und hat eine eigene Währung - errichtet 2022 das erste Schutzgebiet für beschlagnahmte Geparde am Horn von Afrika.