Tag 15
2 Wochen sichere Toilettengänge für ein Grundschulkind in Malawi

Robuste Toiletten und Hygienebildung Robuste Toiletten und Hygienebildung

Micha Fritz präsentiert sein Lieblingsprojekt im Video

Mehr Teilhabe und Gesundheit durch verbesserte Hygiene- und Sanitärversorgung

Bei einer echten malawischen Mahlzeit aus der Schulküche darf der traditionelle „Nsima“ nicht fehlen. Dieses Nationalgericht ist eine Form von Maisbrei. Für das Kochen verwendet man in Malawi den sogenannten „Nthiko“, ein Holzlöffel, der beim Kochen für eine ganze Grundschule auch mal größer sein kann als die meisten Schulkinder. Anschließend wird Nsima zusammen mit Hähnchenfleisch und verschiedenem Gemüse wie zum Beispiel Kürbisblättern serviert. Traditionell wird in Malawi mit den Händen gegessen, wobei kleine Portionen des leicht klebrigen Nsima in der Handfläche vorgeformt werden, um damit die Beilagen greifen und essen zu können, quasi essbares Besteck! Damit jedoch beim Essen mit den Händen kein erhöhtes Gesundheitsrisiko für die Schüler*innen und Lehrer*innen entsteht, ist das Händewaschen vor jeder Mahlzeit besonders wichtig. Und da Schulkinder wie alle anderen auch mal müssen, wird großen Wert auf einen sicheren Zugang zu sauberen Toiletten mit Handwaschmöglichkeiten gelegt.

Micha Fritz präsentiert sein Lieblingsprojekt im Video
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Notwendigkeit

 

Sichere Sanitäranlagen und Hygienebildung für Grundschulkinder in Malawi

Aktivität

 

Lokale Baufirmen bauen neue und robuste Sanitäranlagen für Grundschulen. Gemeinsam mit lokalen NGOs werden Workshops für die Schulkinder durchgeführt

Zählbare Leistung

 

Anzahl der sicheren Toilettengänge für Grundschulkinder. Gesteigertes Grundwissen und Bewusstsein im Bereich Hygiene

Ergebnis

 

Es wird erwartet, dass durch die Maßnahme die Fehlzeiten der Grundschulkinder aufgrund von Wartezeiten oder Ausfällen wegen Krankheit reduziert werden; Mädchen gehen selbstbewusster mit ihrer Menstruationshygiene um

Systemrelevante Wirkung

 

Verbesserte Sanitär- und Hygienesituation sowie Wissensanwendung und Verhaltensänderung der Grundschulkinder in Malawi

Hintergrund

In den ländlichen Gegenden Malawis ist die sanitäre Infrastruktur an Schulen meist nur wenig oder gar nicht ausgebaut (Enzler/Gass, 2018). Hinzu kommt, dass die Unterteilung eines Jahres in Trocken- und Regenzeit fĂĽr die Sanitär- und Hygienesituation eine Herausforderung ist. Instabile Sanitäranlagen werden häufig während der Regenzeit durch UnterspĂĽlung der Fundamente zerstört (Government of Malawi, 2019). Es herrscht daher ein stark unzureichendes Verhältnis von Toiletten zu SchĂĽler*innen (Enzler/Gass, 2018). Zusätzlich zur mangelnden Qualität und Quantität der Sanitäranlagen können SchĂĽlerinnen aufgrund mangelnder Waschmöglichkeiten während ihrer Periode den Unterricht nicht besuchen (UNICEF, 2013). Das von der UN im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedete sechste nachhaltige Entwicklungsziel (Sustainable Development Goal 6) strebt fĂĽr alle Menschen den Zugang zu sicherer Sanitärversorgung an – auch fĂĽr Schulkinder (SDGS, 2022). Gerade fĂĽr Mädchen und junge Frauen wird bei fehlendem Zugang zu Hygiene- und Sanitärversorgung ein Schulbesuch häufig schwierig bis unmöglich. Der Grund dafĂĽr ist, dass sich die meisten jungen Frauen teure Hygieneartikel nicht leisten können, da fast 75 % der Bevölkerung von durchschnittlich weniger als 2 Dollar am Tag leben (World Bank, 2019). Abgesehen von der Verwendung von Stoffresten gibt es keine Möglichkeiten zur ausreichenden Menstruationshygiene, weshalb SchĂĽlerinnen stärker von den negativen Auswirkungen der schlechten Hygienesituation betroffen sind (UNICEF, 2013). Fehlende Handwaschmöglichkeiten und mangelnder Zugang zu einer sicheren Sanitär- und Hygieneversorgung bergen auĂźerdem ein hohes Gesundheitsrisiko. Wenn sich die Schulkinder nicht die Hände waschen können, erhöht sich das Risiko einer KrankheitsĂĽbertragung. Hinzu kommt, dass sich bei fehlenden Sickergruben oder öffentlicher Defäkation aufgrund unzureichender Sanitärversorgung stehende Gewässer bilden, durch die sich Krankheiten schneller verbreiten (CDC, 2019).

Die gute Tat

Durch deine Spende werden neue, robuste und barrierefreie Sanitäranlagen mit integrierten Waschräumen für Grundschulen in Malawi finanziert. Durch die Ausstattung der Sanitäranlagen mit Handwaschmöglichkeiten kann die Übertragung von Krankheiten eingedämmt werden. Sickergruben verhindern stehende Gewässer und reduzieren ebenfalls das Risiko der Krankheitsverbreitung. Zudem können durch mehr Toiletten Wartezeiten und damit Fehlzeiten im Unterricht reduziert werden. Mithilfe der integrierten Waschräume zur Menstruationshygiene können Schülerinnen auch während ihrer Periode den Unterricht besuchen. Durch die stabile Bauweise der neuen Sanitäranlagen wird deren Nachhaltigkeit sichergestellt, da sie besser gegen Schäden bei starken Regenfällen geschützt sind. Mit Workshops wird auch Wissen in den Bereichen Hygiene, Händewaschen, Menstruationshygiene sowie Krankheitsübertragung vermittelt. Somit kann in allen Bereichen der Hygiene- und Sanitärversorgung mehr Sicherheit geschaffen werden.

Kasungu District - Chikhosi

Ăśber Malawi

 Lilongwe

Lilongwe

Hauptstadt

19,647,681

19,647,681

Einwohnerzahl

642.7

642.7

Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

Rang 169 von 191

Rang 169 von 191

Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Malawi wird auch „The warm heart of Africa” genannt. Neben wenigen anderen Staaten gilt es als Friedensinsel in Afrika südlich der Sahara, die trotz Armut nicht von organisierter Gewalt und Kriegen betroffen ist (GIGA, 2014).