Schutzengel für Giraffen und Elefanten
Rettung gefährdeter Wildtiere in Kenia
Mehrtägige Einsätze in der kenianischen Wildnis, unzählige Kilometer querfeldein, zu Fuß und im Geländewagen, aufgespürte Tierfallen, gestellte Wilderer und gerettete Elefanten – so sieht der Alltag des sechsköpfigen Wildhüter-Teams aus. Täglich durchstreifen die Wildhüterinnen und Wildhüter den Tsavo East Nationalpark, den größten Nationalpark des ostafrikanischen Landes. Ihre Arbeit ist eine wichtige, aber auch mühsame und gefährliche Tätigkeit. Allein im Jahr 2019 haben die Wildhüter-Teams über 5.000 Fallen sichergestellt. Diese Fallen werden von Wilderern ausgelegt, um Wildtiere illegal zu fangen und sie dann meist zu verkaufen. Seit Beginn der Patrouillen haben die Wildhüterinnen und Wildhüter schon über 6.500 verletzte Tiere gerettet, die ohne Hilfe wahrscheinlich an ihren Verletzungen gestorben wären. Die zehn Teams sind die „Schutzengel“ der Wildtiere im Tsavo East Nationalpark.
Notwendigkeit
Schutz von bedrohten Tierarten wie Elefanten, Nashörnern, Giraffen und weiteren Wildtieren in Kenia.
Aktivität
Das Mtito Wildhüter-Team macht Fallen unschädlich, spürt Wilderer auf und hilft bei der Rettung verletzter Wildtiere.
Zählbare Leistung
Nach ca. 12 Monaten
Dauer des Einsatzes der Wildhüterinnen und Wildhüter im Tsavo East Nationalpark.
Ergebnis
Nach ca. 3 Jahren
Die Wilderei geht zurück und die Bestände der bedrohten Elefanten, Giraffen und Nashörner können sich erholen.
Systemrelevante Wirkung
Nach ca. 7 Jahren
Kriminelle Strukturen verschwinden aus den umliegenden Dörfern. Bedrohte Tierarten werden nachhaltig geschützt.
Hintergrund
Der Tsavo Nationalpark ist bekannt für seine hohe Artenvielfalt. Giraffen, Nashörner, Löwen, Leoparden und Geparde sind nur einige der bedrohten Wildtierarten, die durch diese Savanne streifen. Auch die größte Elefantenpopulation des Landes ist im Park beheimatet. Doch leider stellt die Wilderei neben dem Verlust des Lebensraumes eine große Bedrohung für das Überleben der Wildtiere dar (Wato, Y. et al., 2006). Die Wilderer haben es besonders auf Elefanten und Nashörner abgesehen, was dem illegalen Handel mit Elfenbein und Rhinozeros-Horn zuzuschreiben ist. Dabei setzen sie Giftpfeile, Speere und Drahtschlingen ein. Afrikanische Elefanten sind auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet gelistet und Spitzmaulnashörner sogar als vom Aussterben bedroht (IUCN, 2020). Auch Giraffen werden immer häufiger wegen ihres Fleisches oder Leders gewildert und auf illegalen Märkten verkauft. Dadurch sind inzwischen auch zwei der neun Giraffenunterarten vom Aussterben bedroht, zwei weitere stark gefährdet (IUCN, 2020). Aber auch zahlreiche andere Wildtiere verfangen sich in den von Wilderern ausgelegten Drahtschlingen. Um bedrohte Wildtierarten zu schützen, müssen deshalb Wildhüterinnen und Wildhüter eingesetzt werden. Das zeigt auch Kenias letzte Wildtierzählung: Die Bestände der Elefanten und Giraffen sind in den letzten Jahren durch die Schutzmaßnahmen wieder gestiegen (KWS, 2017).
Die gute Tat
Durch Deine heutige gute Tat ermöglichst Du die Arbeit der Wildhüterinnen und Wildhüter und trägst maßgeblich dazu bei, Wildtiere wie Elefanten, Nashörner und Giraffen im Tsavo East Nationalpark zu schützen. Auf ihren täglichen Patrouillen machen die Wildhüterinnen und Wildhüter Fallen unschädlich, spüren Standorte der Wilderer auf und zerstören ihre Verstecke am Boden. Sie helfen bei Rettungsaktionen, um verletzte Wildtiere, die sich in Schlingfallen verfangen haben, zu befreien und zu versorgen. Sie gehen gegen illegale Rodungen und Beweidung im Nationalpark vor und schützen so den Lebensraum der bedrohten Tiere und das sensible Ökosystem. Gemeinsam mit den Behörden ermitteln sie gegen Wilderer und helfen bei Verhaftungen. Die lokale Bevölkerung wird in das Projekt eingebunden und engagiert sich für den Schutz der Wildtiere und ihres Lebensraums. Hierfür arbeiten die Naturschutzbehörden, Wildhüterinnen und Wildhüter und die lokale Bevölkerung eng zusammen, damit alle Interessen im Einklang mit dem Naturschutz stehen.

ÜberKenia

Nairobi
Hauptstadt

52.573.970
Einwohnerzahl

3.052 $
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

Rang 147 von 189
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Die „roten Elefanten vom Tsavo“ verdanken ihren Farbton der roten Erde im Nationalpark, mit der sich die Dickhäuter in täglichen Schlamm- und Staubbädern einstäuben.
Über die Organisation und weitere Informationen
Organisation
Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.

Weiterführende Links
- CITES (Washingtoner Artenschutzabkommen), 28.08.2019. CITES conference responds to extinction crisis by strengthening international trade regime for wildlife, Genf.
- International Union for Conservation of Nature (IUCN), 2020. Red List of Threatened Species, Gland.
- Kenya Wildlife Service, 22.06.2017. Aerial Total Count of Elephants, Buffaloes and Giraffes in the Tsavo-Mkomazi Ecosystem, Nairobi.
- Lindsey, P. et al., 2012. Illegal hunting and the bush-meat trade in savanna Africa: drivers, impacts and solutions to address the problem, FAO/Panthera/Zoological Society of London/Wildlife Conservation Society, New York.
- Sheldrick Wildlife Trust, 2019. Anti-Poaching (Anti-Wilderei-Aktivitäten des Sheldrick Wildlife Trust in Kenia), Nairobi.
- Thouless, C. R. et al., 2016. African Elephant Status Report 2016: an update from the African Elephant Database, Occasional Paper Series of the IUCN Species Survival Commission, No. 60, IUCN/SSC African Elephant Specialist Group, IUCN, Gland.
- Wato, Y. et al., 2006. Correlates of wildlife snaring patterns in Tsavo West National Park, Kenya, in: Biological Conservation 132, Society for Conservation Biology, Wiley-Blackwell, Hoboken.