Ein zweites Zuhause auf Zeit

Das Elternhaus Freiburg für Familien mit krebskranken Kindern

Zwei Schaukelpferde, der Duft von frischen Waffeln und gemütliche Sessel: Wer das Elternhaus in Freiburg betritt, den empfängt eine warme, freundliche Atmosphäre. Das Haus ist Zufluchtsort, Hafen und ein Stück Familie in einer unsicheren Zeit. Rund 2.200 Kinder erkranken jedes Jahr in Deutschland an Krebs (Deutsche Kinderkrebsstiftung, 2020). Die Diagnose trifft die Familien immer wie ein Schock. Für das kranke Kind, seine Eltern und Geschwister heißt das: Von jetzt auf gleich wird alles anders. Die Erkrankung und die Behandlungen verlangen den Familien sehr viel ab. Gleichzeitig brauchen die jungen Patientinnen und Patienten nichts so sehr wie die Nähe ihrer Eltern. Ein Krankenhausaufenthalt ist auch für Angehörige eine Strapaze. Bis zu achtmal pro Nacht werden Eltern auf der Kinderstation geweckt – öfter als die diensthabenden Ärztinnen und Ärzte. Deshalb gibt es das Elternhaus gleich neben der Kinderklinik. Hier finden die Familien alles, was sie auch für einen langen Aufenthalt brauchen. Zudem werden die Familien von erfahrenen Fachkräften umfassend betreut.

Hintergrund

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Medizin enorme Fortschritte gemacht. 80 Prozent der an Krebs erkrankten Kinder überleben heute ihre Krankheit. Die lebensrettenden Therapien sind jedoch oft intensiv, langwierig und für alle Beteiligten äußerst kräfteraubend. Die Heilungschancen krebskranker Kinder hängen nicht nur von der klinischen Versorgung ab, sondern zu großen Teilen auch von der familiären Situation. Vor diesem Hintergrund kommen zahlreiche Fragen auf: Wie geht das, wenn Papa oder Mama plötzlich nicht mehr zur Arbeit gehen können? Wo soll das Geschwisterkind tagsüber bleiben? Was passiert mit der Wohnung, dem Haus, der Firma? Wer hört den Eltern zu und berät sie mit all ihren Ängsten und Sorgen?

Es sind finanzielle, organisatorische und psychosoziale Fragen, die sich Familien mit einem schwerkranken Kind plötzlich stellen. Meist trifft sie die Diagnose in einer Lebensphase, in der sich alles im Aufbau befindet. Je nach Krankheitsverlauf kann die Situation zudem jederzeit umschlagen. Die Kliniken können nicht alle familiären Einflussfaktoren mit der Behandlung des Kindes in Einklang bringen. Daher gründeten sich bundesweit zahlreiche Elterngruppen und Initiativen – darunter auch der Förderverein für krebskranke Kinder in Freiburg. Seit 40 Jahren setzt er sich für die psychosoziale Versorgung der Familien ein, entlastet das Klinikpersonal durch Zuschüsse und finanziert Forschungsprojekte und medizinische Geräte. Seit 1995 betreibt der Förderverein das Elternhaus neben der Kinderklinik.

Die gute Tat

Mit der heutigen Spende unterstützt Du das Elternhaus in Freiburg. Im Elternhaus wohnen die Eltern und Geschwister krebskranker Kinder für die Dauer der stationären Behandlung. Insgesamt stehen den Familien 37 Zimmer oder Appartements zur Verfügung. Im Bistro gibt es morgens Frühstück und manchmal Waffeln, Kuchen oder eine warme Suppe. Zudem bietet das Haus mit Gemeinschaftsküchen, Aufenthaltsräumen und Waschküche alles, was die Familien auch für einen langen Aufenthalt brauchen. Die Geschwisterkinder werden in der Spielstube des Elternhauses von pädagogisch und therapeutisch geschultem Personal betreut. Der Sozialdienst berät und begleitet die Eltern in allen Fragen. All diese Angebote stärken und unterstützen betroffene Familien und verbessern die Heilungschancen der kleinen Patientinnen und Patienten.