Tag 3
5 m² verödete Palmölplantage werden in Malaysia renaturiert

Oase fĂĽr Orang-Utans und Zwergelefanten Oase fĂĽr Orang-Utans und Zwergelefanten

Verwandlung von Palmölplantagen in Regenwald

Die 50 größten tropischen Bäume der Welt befinden sich in Sabah, im malaiischen Teil der Insel Borneo. Der höchste von ihnen misst 100,8 Meter – in etwa sechsmal so viel wie ein Pottwal. Die Regenwälder auf Borneo sind einer der größten CO2-Speicher der Tropen und damit unverzichtbar für unser Klima. Doch auch im Regenwald von Sabah wurde in den letzten Jahren massiv gerodet, um Platz für Palmölplantagen zu schaffen. Palmöl ist mittlerweile wichtiger Bestandteil in vielen unserer alltäglichen Produkte. So kommt es in Biodiesel, Schokoriegeln oder Fertigpizzas vor. Allein auf der Insel Borneo ist die Palmölindustrie für 39 Prozent des Waldrückgangs zwischen 2000 und 2018 verantwortlich. Insgesamt wurden auf Borneo in diesem Zeitraum über 6,3 Millionen Hektar tropischer Wald gerodet (Reuters, 2019). Die Plantagen zerstören den Lebensraum der Tiere und Pflanzen, zerstückeln Schutzgebiete und schränken die Bewegung von Arten wie Zwergelefanten oder Orang-Utans ein. Sie gefährden damit eines der wichtigsten Ökosysteme unserer Erde.

Notwendigkeit

 

Vernetzung von Naturschutzgebieten in Malaysia zum Schutz bedrohter Tierarten.

Aktivität

 

Pflanzung von Bäumen zur Umwandlung einer Palmölplantage in Regenwald und zur Vernetzung zweier Naturschutzgebiete.

Zählbare Leistung

 

Anzahl der neu bepflanzten Hektar Wildtieroase fĂĽr Orang-Utans und Zwergelefanten.

Ergebnis

 

Es entsteht ein 800 Meter breiter grüner Korridor, der zwei Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 200.000 Hektar miteinander vernetzt.

Systemrelevante Wirkung

 

Der Lebensraum für viele bedrohte Arten wird vergrößert und die Artenvielfalt Malaysias gestärkt.

Hintergrund

Der Bundesstaat Sabah ist Malaysias größter Palmölproduzent. Über 21 Prozent der Fläche des Bundesstaates sind mit Palmölplantagen bedeckt (Statista, 2020). Die Palmölindustrie hat sich in Malaysia und Indonesien zu einer milliardenschweren Branche entwickelt. Ölpalmen (Elaeis guineensis) weisen im Vergleich zu vielen anderen Pflanzen, deren Früchte zur Ölproduktion verwendet werden (wie Raps oder Kokos), einen besonders hohen Ertrag pro Fläche auf (Woittiez, 2017). Sie wachsen vor allem in tropischen Breitengraden gut und stehen damit in direkter Flächenkonkurrenz zu den letzten tropischen Regenwäldern.
Für viele Länder der Tropen ist der Anbau von Palmöl ein wichtiger Bestandteil ihrer wirtschaftlichen Entwicklungsstrategie. Die weltweite Nachfrage nach Palmöl hat jedoch insbesondere auf Borneo ein großes Opfer gefordert: 34 Prozent der teils über 130 Millionen Jahre alten Wälder wurden zwischen 1973 und 2015 vernichtet (Gaveau et al., 2016). Diese Zerstörung führt zu irreversiblen Schäden der verwundbaren Ökosysteme und zu katastrophalen Rückgängen ihrer Artenvielfalt. Außerdem kommt es durch den Lebensraumverlust zu Konflikten zwischen Menschen und Tieren. Auf der Suche nach Nahrung verlassen zum Beispiel Zwergelefanten und Orang-Utans häufig ihre geschrumpften Waldgebiete und verirren sich auf Palmölplantagen. Hier werden sie oft als „Schädlinge“ angesehen und fallen Wilderern zum Opfer.

Die Folge: Ohnehin bedrohte Arten werden durch den Anbau von Palmöl noch stärker gefährdet. So gehen die Bestände an freilebenden Orang-Utans, Zwergelefanten oder Banteng-Rindern immer stärker zurück. Viele Arten sind akut vom Aussterben bedroht. Diese Situation führte bereits zum Verschwinden des Sumatra-Nashorns. Das letzte bekannte Exemplar Malaysias starb am 23. November 2019. Damit ist die Art in Malaysia ausgestorben. Laut der Naturschutzorganisation WWF gibt es nur noch rund 80 Sumatra-Nashörner in Indonesien (Zeit, 2019).

Die gute Tat

Mit der heutigen Spende unterstützt Du die Aufforstung eines Wildtierkorridors zwischen den Naturschutzgebieten Tabin (123.000 Hektar) und Lower Kinabatangan (80.000 Hektar). Hier entsteht ein 800 Meter breiter grüner Waldkorridor auf einer brachliegenden Palmölplantage. Die Vernetzung beider Waldinseln wirkt der Fragmentierung des Lebensraums entgegen. Der Wildtierkorridor erhöht damit die Überlebenschance bedrohter Arten wie Zwergelefant, Orang-Utan und Banteng-Rind und dient als Modellprojekt für die erfolgreiche Renaturierung von Palmölplantagen. Dabei werden 8.250 Baumsetzlinge gepflanzt, unter anderem die Nachkommen der Urwaldriesen, Fruchtbäume und schnell wachsende Pionierarten, die zügig ein Kronendach bilden und Gräser und andere Pflanzen zurückdrängen. Sobald das neue Kronendach hoch genug ist, werden die verbliebenen Palmen entfernt.

ĂśberMalaysia

Kuala Lumpur

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Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

Rang 61 von 189

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Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Der Mount Kinabalu in Sabah ist der höchste Berg Südasiens. Er beherbergt allein über 5.000 Pflanzenarten, von denen 40 Prozent endemisch sind.