Gemeinsam weniger einsam

Hilfe für ältere Menschen in Berlin

Im Frühjahr 2020 war die Botschaft zum Schutz vor dem Corona-Virus eindeutig: Alle sollten möglichst zu Hause bleiben und den Kontakt zu anderen Menschen erheblich einschränken. Vielen ist in dieser Zeit klar geworden, wie sehr sie auf Gemeinschaft angewiesen sind. Mit kreativen Ideen haben sich junge Menschen online vernetzt. Für zahlreiche ältere Menschen, die keinen Zugang zu den Möglichkeiten der digitalen Welt haben, kam diese Option jedoch nicht infrage. Und viele von ihnen hatten sich auch vor der Krise schon einsam gefühlt. Gemäß einer Studie des Deutschen Alterssurveys (BMFSFJ, 2020) sind über 20 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen über 85 der Gefahr sozialer Isolation ausgesetzt. Dieses Risiko nimmt mit steigendem Alter zu. Aber nicht jede Person, deren soziale Kontakte eingeschränkt sind, muss sich deshalb gleich einsam fühlen. Einsam sind vor allem jene, die sich mehr soziale Kontakte wünschen, als sie tatsächlich haben. Insbesondere Menschen, die nicht mehr so gut auf den Beinen sind, fällt es schwer, Kontakte zu pflegen.

Hintergrund

Jeder vierte ältere Mensch hat nur noch einmal im Monat Besuch von Freunden und Bekannten (DZA, 2014). Vor allem in den deutschen Großstädten wohnen Ältere oft allein und drohen zu vereinsamen. Wer zudem noch von Armut betroffen ist, gilt als besonders gefährdet. Dabei gibt es wirksame Mittel gegen Einsamkeit: reden, zuhören, ausgehen, Erlebnisse teilen. Wann und wie sich ein Mensch einsam fühlt, ist für jede betroffene Person anders. Von über 70 befragten Seniorinnen und Senioren im Berliner Wassertorquartier gaben 57 Prozent an, dass ihre sozialen Kontakte nicht ausreichend sind. Knapp ein Fünftel empfanden ihr Leben als nicht lebenswert. Im Bezirk Kreuzberg ist das Risiko für Altersarmut berlinweit am höchsten.

Das Risiko zu vereinsamen steigt insbesondere für Ältere, die allein leben, von Armut betroffen sind, Schicksalsschläge erlebt haben oder erkrankt sind und sich nur eingeschränkt bewegen können. Studien zeigen, dass Einsamkeit ein Risikofaktor für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Probleme und psychische Erkrankungen ist (Luhmann & Bücker, 2019). Einsame Menschen sind oft weniger aktiv, ängstlicher und pessimistischer. Sie erwarten eher negative Erlebnisse im Austausch mit anderen als nicht einsame Menschen (Paritätischer Gesamtverband, 2019). Doch um gesund zu leben, brauchen Menschen das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein.
„Ich hatte mich von mir selbst entfernt. Die regelmäßigen Treffen mit anderen haben mich auch mir selbst wieder nähergebracht“ (Frau B., übersetzt aus dem Türkischen). Besonders in Städten können lokale Begegnungsangebote auch ein Stück Familienersatz sein (BMFSFJ, 2019). Ältere Menschen erhalten hier Hilfe beim Aufbau neuer Kontakte und sind eingebunden in ein soziales Netz.

Die gute Tat

Durch die heutige gute Tat hilfst Du ärmeren älteren Menschen aus Berlin-Kreuzberg, neue soziale Kontakte zu knüpfen. Du ermöglichst einem älteren Menschen die Teilnahme an Tagesausflügen und Freizeitaktivitäten. Damit auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität an den Freizeitangeboten teilnehmen können, werden barrierefreie Transportmöglichkeiten angeboten. In einem Ausflugs- und Veranstaltungskalender macht der Wassertor e.V. auf Tanzveranstaltungen, Busfahrten und Ausflüge in das grüne Umland aufmerksam. Der Kalender wird direkt in Hausfluren, Praxen und Apotheken in der Nachbarschaft verteilt. So werden Seniorinnen und Senioren am besten erreicht.