Social Reforestation – Neue Wälder für Klima, Natur und Mensch
Neue Bäume im Kampf gegen Klimawandel und Entwaldung in Nicaragua
Maria Elisa Gonzales und Ihre vier Kinder leben hauptsächlich von den selbst erzeugten Lebensmitteln. Zusätzlich können sie sich durch den Verkauf einiger landwirtschaftlicher Erzeugnisse noch wenige Dollar hinzuverdienen, um Kleidung und weitere Nahrungsmittel zu kaufen. Die Erträge der Landwirtschaft gehen allerdings aufgrund von Erosion immer weiter zurück. Durch unserer Projekt konnte Maria Elisa Gonzales bereits über 3.000 neue Bäume pflanzen. Und die ersten positiven Ergebnisse sind bereits sichtbar: Die Erosion nimmt ab und durch Zahlungen für die Pflege der Bäume erhält die Familie ein zusätzliches Einkommen, mit dem Nahrung, Kleidung und Schulmaterial für die 4 Kinder gekauft werden konnten. „Wir hoffen, dass dieses gute Projekt weiter wächst und noch mehr Kleinbauern teilnehmen können."
Notwendigkeit
Zusätzlicher Wald als Klimaschutzmaßnahme und zur Förderung und Unterstützung der regionalen Kleinbauern in Nicaragua.
Aktivität
Lokale NGO fördert Baumschulen und zahlt für die Pflege der Bäume. Zudem werden Kleinbauern geschult, wie nachhaltige Forstwirtschaft betrieben wird und holzsparende Öfen gebaut werden.
Zählbare Leistung
Nach ca. 12 Monaten
Anzahl der Setzlinge, die für die Pflanzung gezüchtet werden konnten
Ergebnis
Nach ca. 3 Jahren
Anzahl der Tonnen CO₂, die durch die Pflanzung der Bäume eingespart werden konnten
Systemrelevante Wirkung
Nach ca. 7 Jahren
Durch das Projekt wird langfristig die Wiederherstellung von Ökosystemen erreicht, die Lebens- und Einkommensbedingungen der lokalen Bevölkerung verbessert. Es entsteht eine Verbesserung der Luftqualität, des Wasserregimes und der Bodenqualität. Die Artenvielfalt erhöht sich.
Hintergrund
Nicaragua ist nach Haiti das zweitärmste Land Lateinamerikas: 42,5 % der Bevölkerung Nicaraguas lebt in Armut (2 US-Dollar oder weniger pro Tag), die Analphabeten-Rate liegt bei 7,5% (Auswärtiges Amt, 2012). Von der Landbevölkerung leben sogar rund 70% der Menschen in Armut. Auch die Region, in der unser Bewaldungs-Projekt liegt, ist stark von Armut geprägt. Eine wichtige Ursache für Armut und Entwaldung ist der Baumwollanbau. In den 1950er Jahren wurden großflächig Wälder für Baumwollplantagen kahlgeschlagen. Als in den 1980er Jahren der Preis für Baumwolle auf dem Weltmarkt einbrach, verarmte die Region und zurück blieb ein ökologisches Desaster. Die Region ist seither von Erosion geprägt und die Böden sind durch die übermäßige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln vergiftet. Zurückgeblieben ist eine Landschaft, die zu verwüsten droht und nur über einige kleine Reste halbwegs intakter Natur verfügt. Neue Wälder können diese Landschaft wieder in ein ökologisches Gleichgewicht bringen und diese Region wieder lebenswert machen. Zusätzlich schützen neue Bäume die vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen vor Erosion und Austrocknung und bieten selbst eine Quelle nachhaltiger Entwicklung. Unser Limay-Projekt ist eine Aufforstungs-Initiative, die gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung der Gemeinde San Juan de Limay, in Esteli, Nicaragua entwickelt wurde. Wir sind überzeugt: Nur wenn die lokale Bevölkerung hinter dem Projekt steht und selbst die Vorteile erfährt, ist ein dauerhafter Erhalt der Wälder möglich. Unser Projektpartner vor Ort, Taking Root, arbeitet in diesem Projekt mit Kleinbauern zusammen, um nicht genutzte Landstücke zu bewalden. Durch eine bessere Landnutzung und nachhaltige Forstwirtschaft wird der Waldanteil erhöht und die Lebensqualität in dieser Region nachhaltig verbessert. Unser Ziel ist es, die Wiederbewaldung als Werkzeug zu nutzen, um das Ökosystem wiederherzustellen, Erwerbsquellen zu schaffen und dem Klimawandel zu begegnen. Soziale Wiederbewaldung steht für ganzheitliche Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales sind drei gleichstarke Säulen, auf denen das Projekt basiert.
Die gute Tat
Die Bäume werden auf ungenutzten Flächen gepflanzt und generieren zusätzliche Einnahmen, schaffen Arbeitsplätze und erhöhen die Produktivität der Landwirtschaft. Da Forstwirtschaft erst langfristig zu weiteren Einnahmen führt, wurde ein Konzept aufgesetzt, welches auch mittel- und kurzfristig wirkt sowie Innovationen fördert: Kurzfristig: Zinsfreie Kredite für Kleinbauern, Zahlungen für Ökosystemleistungen, Einführung holzsparender Öfen. Mittelfristig: Produktion von Feuerholz, Obsternte von gepflanzten Obstbäumen. Langfristig: Bauholz für Eigenbedarf, Aufbau nachhaltiger Forstwirtschaft mit einheimischen Baumarten, Holzverkauf und Einnahmesteigerung.
Herausforderung
Überzeugungs- und Bildungsarbeit war im Vorfeld zu leisten, um die lokale Bevölkerung von den Vorteilen des Projektes zu überzeugen und diese nachhaltig zum Weitermachen zu motivieren. Diese Aufgabe wurde durch den Umsetzungspartner Taking Root vor Ort vorbildlich geleistet.

ÜberNicaragua

Managua
Hauptstadt

6071045
Einwohnerzahl

1.851,11 USD
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

129
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Die Artenvielfalt in Nicaragua ist ziemlich groß: In den Regenwäldern leben unter anderem Jaguare, Pumas, Ozelote sowie verschiedene Affenarten und Reptilien wie Alligatoren und Schlangen.
Über die Organisation und weitere Informationen
Organisation
PrimaKlima -weltweit- e.V.
DZI-Spendensiegel Initiative Transparente Zivilgesellschaft
Weiterführende Links
- www.prima-klima-weltweit.de
- www.baeume-verschenken.de
- GIZ, (2014). Nicaragua.
- Bennett A. F., (2010). Habitat fragmentation and Landscape Change, Oxford University Press.
- Auswärtiges Amt, (2014). Nicaragua: Reise- und Sicherheitshinweise.
- Nicaragua allgemein
- Das Problem der Entwaldung in Nicaragua
- Warum Wälder helfen, Armut zu bekämpfen
- Wälder als Mittel zum Klimaschutz
- Klimaschutz
- Klimaschutz durch Aufforstungen und andere Landnutzungsformen