Tag 24
2 Min. Beratung, um obdachlose Kids von Berlins Straßen zu holen

Im Einsatz für Straßenkinder in Deutschland Im Einsatz für Straßenkinder in Deutschland

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Jungen Obdachlosen einen Weg zurück in unsere Gesellschaft anbieten

Lena ist 25 Jahre alt, lebt in einer Wohngemeinschaft in Berlin und schließt nächstes Jahr ihre Ausbildung ab. Dass ihr Leben einmal so aussehen würde, hätte sie vor ein paar Jahren noch nicht zu hoffen gewagt. Ihre Kindheit und die Beziehung zu ihren Eltern waren problematisch. Irgendwann hielt sie es zuhause nicht mehr aus und lief weg. Ihr Weg führte sie erst zu Freund*innen und schließlich bis auf die Straßen Berlins. Doch das Gefühl von Freiheit verschwand hier schnell und Fragen wie “Wo kann ich schlafen?” und “Was soll ich essen?” rückten in den Vordergrund. Bei regelmäßigen Essensausgaben am Alexanderplatz kam Lena mit Streetworker*innen in Kontakt. Später ging sie auch in eine Anlaufstelle für Straßenkinder. Sie ist distanziert, aber freundlich und beobachtet viel. Bisher hatte sie nie jemand anderem vertraut, wollte niemanden brauchen oder auf irgendwen angewiesen sein. Doch eines Tages war der Druck und gleichzeitig das Vertrauen gewachsen: “Ich brauche Hilfe”, sagte sie mit Tränen in den Augen. Und die bekam sie. Viele Gespräche und Beratungsstunden führten dazu, dass sie endlich wieder Perspektiven für ihr Leben sah und neue Hoffnung schöpfte.

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Notwendigkeit

 

Beratungsangebote für Straßenkinder in Berlin

Aktivität

 

Zur Verfügung stellen von Räumlichkeiten, Personal und technischer Ausstattung für tägliche Sozial-, Rechtsberatung und Unterstützung bei Ämterkontakt

Zählbare Leistung

 

Anzahl an Beratungsstunden für Straßenkinder

Ergebnis

 

30 Straßenkinder mehr wurden regelmäßig bei dem Prozess der Reintegration begleitet und konnten so den Weg zurück in die Gesellschaft finden

Systemrelevante Wirkung

 

Verkürzung von Straßenkinderbiographien durch effektivere und effizientere Beratung sowie eine damit einhergehende Minderung von Obdachlosigkeit

Hintergrund

Nach aktuellen Untersuchungen geht man in Deutschland von über 6.500 Straßenkindern, meist im Alter von 14 bis 18 Jahren, aus (S. Beierle/ C. Hoch, 2017). Zählt man alle obdachlosen jungen Menschen bis zum Alter von 26 Jahren zusammen, sprechen wir deutschlandweit von einer Anzahl von 37.000 (ebd.). Dabei ist zu beobachten, dass das Alter der Kinder, die sich für ein Leben auf der Straße entscheiden, abnimmt, sodass das Einstiegsalter teilweise bei 12 Jahren liegt. Berlin als wachsende, pulsierende Stadt bleibt weiterhin ein sozialer Brennpunkt und ein Ort, an dem soziale Ungerechtigkeit wächst. Die Anonymität der Großstadt sorgt dafür, dass es junge Ausreißende nach Berlin treibt. Das Team von Straßenkinder e.V. sucht diese jungen Menschen am Rande der Gesellschaft auf, um Hilfe anzubieten und Vertrauen aufzubauen. Was für Außenstehende nach willkürlich getroffenen Entscheidungen aussieht, ist oft die Reaktion von Kindern, die keinen anderen Ausweg mehr sehen. Mangelnde Aufmerksamkeit und Liebe, andauernder Streit und Gewalt oder Mobbing in schulischen und privaten Kontexten sind nur einige der Gründe, weshalb junge Menschen den Kontakt zu ihren Familien abbrechen und die Straße als einzigen Ausweg sehen. Schon seit über 20 Jahren sind die Straßensozialarbeitenden des Straßenkinder e.V. auf Berlins Straßen unterwegs. Sie begleiten und helfen Kindern und Jugendlichen von der Straße und zurück in die Gesellschaft und in ein selbstständiges Leben zu finden. Jedes Jahr schaffen dank der Hilfe des Straßenkinder e.V. ca. 50 Kinder und Jugendliche ihren Weg runter von der Straße. Entscheidend dafür ist eine professionelle, aber vertrauensvolle Beziehung zwischen den Straßenkinder und den Sozialarbeitenden, denn nur so kann es gelingen, Probleme anzugehen und Hilfen zu finden. Zudem helfen alltagsstrukturierende Angebote den Kindern und Jugendlichen einen Tagesrhythmus zu finden.

Die gute Tat

Ziel ist es, Kids, die aus ganz Deutschland kommen und in Berlin auf der Straße leben, schnellstmöglich von der Straße zu holen, um ein weiteres Abrutschen zu verhindern und den Weg in ein geregeltes Leben zu ebnen. Streetworker*innen helfen den Kindern und Jugendlichen, sich zu stabilisieren und versorgen sie zwischenzeitlich mit dem Nötigsten. Mit der heutigen guten Tat unterstützt du täglich stattfindende, psychosoziale Beratung sowie Rechtsberatung, Unterstützung bei Amtsangelegenheiten und Maßnahmen zur Reintegration für obdachlose Kinder und Jugendliche. Damit wird dem Verlust eines geregelten Lebens mit funktionierenden Tagesstrukturen entgegengewirkt. Basis ist Vertrauen, welches durch die Beziehungsarbeit mit den Sozialarbeiter*innen entsteht. Viele Kids werden durch herkömmliche Ansätze und das bestehende Hilfesystem nicht erreicht. Es braucht zusätzliche innovative Ansätze zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit. Mit Hilfe der guten Tat gelingt eine engmaschige Begleitung, sodass auch Phasen von Resignation und Rückschlägen schnell erfasst und abgemildert werden und auf Sachverhalte ohne zeitliche Verzögerung reagiert werden kann.

Berlin

Über Deutschland

Berlin

Berlin

Hauptstadt

84,079,811

84,079,811

Einwohnerzahl

48,432.5

48,432.5

Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

0,942

0,942

Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Der Alexanderplatz in Berlin ist für Straßenkinder ein Hauptanlaufpunkt. Gleichzeitig ist er eine wichtige Touristenattraktion, da hier der berühmte Fernsehturm Berlins besichtigt wird.