Tag 14
Eine Stunde Auswilderungstraining für einen Affenwaisen im Kongo

Aus dem Käfig zurück in den Dschungel Aus dem Käfig zurück in den Dschungel

Julia (@julias.diary) präsentiert ihr Lieblingsprojekt im Video

Beschlagnahmte Affenkinder lernen das Leben in der Wildnis zu meistern

Rauf in die Baumkrone, die dünnen Äste schaukeln beim Sprung von Ast zu Ast. Noch einmal Schwingen – geschafft! Schon ist die leckere Frucht abgepflückt und genüsslich verputzt. Akrobatisch hängt der kleine Affenjunge kopfüber in den Ästen. Doch jetzt schnell zurück zur Affenherde: Die Warnrufe der anderen melden einen Leoparden in der Nähe! Wenn Affen durch den Dschungel toben, sieht alles so leicht und eingespielt aus. Aber was, wenn man nie gelernt hat, sich festzuhalten und auf schwankenden Ästen zu balancieren? Wo wachsen die Früchte, die kein Bauchweh machen, und wie sieht eigentlich ein Krokodil aus? Ohne dieses Wissen und die Fertigkeiten ist das Leben im Dschungel auch für Affenkinder extrem gefährlich. Wie Menschenkinder lernen die kleinen Affen von ihrer Familie und den anderen Mitgliedern der Affenbande alles, was sie zum Überleben brauchen. Werden sie ihren Familien entrissen und als Haustiere eingesperrt, müssen sie das Leben in der Wildnis neu erlernen.

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Notwendigkeit

 

Auswilderungstraining für beschlagnahmte Affenwaisen aus illegalem Tierhandel im Kongo

Aktivität

 

Ausbau des Affenwaisenhauses zur Auswilderungsstation und Spezialtraining der Affen für eine sichere Rückkehr in den Regenwald

Zählbare Leistung

 

Anzahl an Affenwaisen, die erst aufgenommen und versorgt sowie später ausgewildert werden können

Ergebnis

 

Das Auswilderungsprogramm der Rettungsstation ist etabliert und dutzende Affen werden regelmäßig erfolgreich in sichere Waldgebiete ausgewildert

Systemrelevante Wirkung

 

Die Artenschutzbehörden gehen konsequenter gegen den illegalen Tierhandel vor, da sie beschlagnahmte Tiere sicher unterbringen können

Hintergrund

Im Herzen Afrikas liegt eines der artenreichsten Länder der Erde, ein sogenannter „Mega-Hotspot der Biodiversität“: die Demokratische Republik Kongo (CBD 2022). Bonobos, Goldbauchmangaben und andere bedrohte Affenarten kommen ausschließlich im Kongo vor. Hier gibt es die größten noch existierenden Regenwälder Afrikas. Nicht umsonst gilt der Kongo als eines der vier wichtigsten Länder für den Schutz von Affen (Estrada et al. 2018). Affen sind nicht nur durch den Verlust ihres Lebensraumes bedroht, sondern auch durch die Wilderei für den sogenannten „Buschfleischhandel“ und den illegalen Handel mit jungen Affen als „Haustier“ oder für Vergnügungsparks (Kazaba 2019). Alle Affen sind durch das Weltartenschutzabkommen CITES geschützt. Artenschutzgesetze sind jedoch nur so gut, wie sie in der Praxis umgesetzt werden. Polizei und Vollzugsbeamte können illegal gehaltene Affen nur dann beschlagnahmen, wenn sie auch gute Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung haben. Die wenigen vorhandenen Auffangstationen für Affen sind jedoch bereits überfüllt. Das Affenwaisenhaus “J.A.C.K.” (Jeunes Animaux Confisqués au Katanga) im Kongo, nimmt zwar noch immer verschiedene Affenarten auf (Pro Wildlife 2022), doch ein Auswilderungsprogramm ist jetzt von größter Bedeutung. So wird Platz für weitere beschlagnahmte Tiere geschaffen und die ausgewilderten Affen können in geschützten Waldgebieten zum Fortbestand ihrer Art beitragen. In der Demokratischen Republik Kongo gibt es bisher keine Auffangstation, die ein Auswilderungsprogramm für kleine Affenarten hat.

Die gute Tat

Mit Deiner heutigen Spende machst Du das Auswilderungstraining für gerettete Affenwaisen möglich. Basis dafür ist der Bau eines Auswilderungsgeheges, wo für jede Affenart ein spezielles Trainingsprogramm durchgeführt werden kann. Diese Trainingsprogramme erstellen die Tierpfleger gemeinsam mit Expert*innen, die bereits verschiedene Arten erfolgreich ausgewildert haben. Für ein Leben in Freiheit ist es wichtig, dass die Affenkinder zu harmonischen Gruppen zusammengestellt werden. Im Auswilderungsbereich werden die Affen dann schonend von ihren Tierpfleger*innen entwöhnt. Gemeinsam üben sie, ihre Nahrung selbst zu sammeln – auch über Kopf an Ästen oder Seilen hängend, um ihre Kletterfertigkeiten zu schulen. So lernen sie auch die genießbaren Pflanzen und Früchte des Waldes kennen. Überlebenswichtig ist das richtige Verhalten bei Gefahr durch Krokodile oder andere Jäger. Bereit für die Wildnis, kann nun der Weg in die Freiheit beginnen. In den ersten Wochen werden die Schützlinge mit Funkhalsbändern überwacht, bis sie sich sicher in ihrem neuen Revier zurechtfinden.

 Lubumbashi

Über Demokratische Republik Kongo

 Kinshasa

Kinshasa

Hauptstadt

92,377,986

92,377,986

Einwohnerzahl

584.1

584.1

Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

Rang 179 von 191

Rang 179 von 191

Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Die Demokratische Republik Kongo beherbergt als weltweit einziges Land drei Menschenaffenarten: Gorillas, Bonobos und Schimpansen.