Tag 12
Ein Baumsetzling zur Wiederaufforstung im Senegal

Baum fĂĽr Baum zu neuem Leben Baum fĂĽr Baum zu neuem Leben

Gesunde Böden und ein besseres Klima im Senegal

„Jahrelang haben wir nur Erdnüsse angebaut. Die Böden sind jetzt völlig ausgelaugt und geben nichts mehr her“, berichten Alioune und Seynabou Ndoye aus der Region Kaolack im Westen Senegals. Zudem trägt der Klimawandel mit langen Dürren und extremen Regenfällen zur weiteren Erosion der geschwächten Böden bei. Die Konzentration auf den Erdnussanbau führte zu einem Rückgang der Ernten und hoher saisonaler Arbeitslosigkeit. Ganze Familien konnten sich nicht mehr ernähren, und die meisten jungen Menschen wanderten in die Städte ab. „Wir wollten schon aufgeben, wie viele andere“, erzählen Anwohnerinnen und Anwohner. Doch die Pflanzung der Leguminosen-Bäume hat alles verändert. Diese Bäume wirken wie Dünger für die Böden: Sie leben im Zusammenspiel mit Bodenbakterien, die Stickstoff aus der Luft in die Erde leiten. Dadurch werden die Böden fruchtbarer und ermöglichen eine größere Pflanzenvielfalt.

Notwendigkeit

 

Pflanzung von Bäumen, die ausgelaugte Böden im Senegal wieder fruchtbarer machen.

Aktivität

 

Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bekommen Baumsetzlinge und lernen Techniken der ökologischen Landwirtschaft.

Zählbare Leistung

 

Anzahl der Hektar, die mit Düngebäumen bepflanzt wurden, und Zahl der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die auf Agroforstwirtschaft umstellen.

Ergebnis

 

Erste Früchte, Kräuter und Gemüse unterschiedlicher Pflanzen können geerntet werden, weil sich die Böden langsam erholen.

Systemrelevante Wirkung

 

Die Böden haben sich erholt und sind wieder fruchtbarer. Hier wachsen nährstoffreichere Pflanzen in größerer Vielfalt. Sie werden von geschulten Gruppen gepflegt.

Hintergrund

Der Senegal verliert jeden Tag fast 123 Hektar Wald. Das sind 5 Hektar Wald pro Stunde. Von den 3.805.000 Hektar Ackerland, die dem Senegal zur Verfügung stehen, sind 2.511.300 Hektar (d. h. 66 Prozent) aufgrund schlechter landwirtschaftlicher Praktiken stark geschädigt (FAO, 2016). Hinzu kommt ein rasantes Bevölkerungswachstum: Mehr Menschen in den Städten und auf dem Land brauchen Wohnflächen und müssen versorgt werden. Diesen Druck können die natürlichen Ökosysteme kaum noch abfedern. Nach vielen Jahren des Anbaus von Monokulturen – also des Anbaus der immer selben Pflanzenart auf derselben Fläche – sind die Böden erschöpft. Um den steigenden Flächenbedarf zu decken, wurden viele Waldareale abgeholzt. Das alles führte zur Zerstörung des Waldbestandes, zur Erschöpfung der Lebens- und Futtermittel sowie zu einem Rückgang der biologischen Vielfalt (FAO, 2017). Der Klimawandel erhöht zwar tendenziell die Intensität der Regenfälle. Doch der Wechsel zwischen Dürre und starkem Regen stellt neue Herausforderungen an die Bodenpflege. Eine Lösung ist die Wiederaufforstung durch Agroforstwirtschaft. Denn mit der Pflanzung von Düngebäumen können sich die Böden erholen. Niederschläge und Nährstoffe werden von den Baumwurzeln besser aufgenommen und gespeichert. Dadurch überstehen die Wälder und Felder auch Dürreperioden.

Die gute Tat

Mit der heutigen guten Tat unterstützt Du Aufforstungen im Senegal. In Workshops informiert die Organisation APAF die betroffenen Dörfer über die Ursachen der Bodenerosion und die Potenziale der Wiederaufforstung für den Bodenschutz. Anschließend lernen Frauen die Techniken des ökologischen Anbaus. Durch die Schulungen erweitern sie nicht nur ihr eigenes Wissen. Auch ihre Stellung in den Dörfern wird gestärkt. Die Baumschulen sind zentraler Ort für Weiterbildungen und Austausch und dienen der Anzucht von Düngebäumen und Obstgehölzen. Auch Saatgut für Gemüsebeete wird bereitgestellt und getauscht. Die Bäuerinnen und Bauern erwirtschaften sich auf diese Weise ein Einkommen. Damit stellen sie nicht nur ihre Ernährung, sondern auch die Erholung der Böden sicher.

ĂśberSenegal

Dakar

Dakar

Hauptstadt

16.296.360

16.296.360

Einwohnerzahl

3.256 $

3.256 $

Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

Rang 166 von 189

Rang 166 von 189

Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Der westafrikanische Senegal wurde in Kolonialzeiten zum Erdnussanbau gezwungen. Noch heute ist er der zehntgrößte Erdnussproduzent der Welt. Der einseitige Anbau in dem trockenen Land hat ganze Landstriche unfruchtbar gemacht.