Tag 7
Ein halber Tag Patrouille zum Schutz von Gorillas im Kongo

Sogar SilberrĂĽcken brauchen Hilfe Sogar SilberrĂĽcken brauchen Hilfe

Jasmina Neudecker präsentiert dir ihr Lieblingsprojekt

Durch WildhĂĽter geschĂĽtzten Lebensraum fĂĽr Gorillas schaffen

Geschafft! Nach dem beschwerlichen Aufstieg an den Berghängen des Mount Tshiaberimu-Regenwaldes stehen die Wildhüter*innen und Fährtensucher*innen des Virunga-Nationalparks in sicherem Abstand und beobachten die gesuchte Gorillagruppe beim Fressen: Ist alles in Ordnung? Sieht so aus, aber etwas ist anders. Der Fährtensucher Katsuva Wasukundi geht ein paar Schritte zur Seite, um besser durch das Bambusgebüsch sehen zu können. Und tatsächlich! Er nimmt sein Smartphone und macht das erste Foto des neugeborenen Gorillababys, dem sie später den Namen "Espoir" (Hoffnung) geben werden (CGTN Africa 2022). Seine Mutter Mwengeshali kümmert sich nun rund 2 Jahre um ihr Neugeborenes und beschützt es zusammen mit der Gruppe. Ob ihr bewusst ist, dass die Gorillas ihrerseits auf den Schutz durch Menschen wie Katsuva Wasukundi angewiesen sind, damit ihr Lebensraum so erhalten bleibt, wie sie ihn zum (Über-)Leben brauchen?

Jasmina Neudecker präsentiert dir ihr Lieblingsprojekt
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Notwendigkeit

 

UnterstĂĽtzung und Verbesserung der DurchfĂĽhrung von Patrouillen in Gorilla-Schutzgebieten

Aktivität

 

Der lokale Partner wird bei der Bezahlung und AusrĂĽstung der Patrouillenteams unterstĂĽtzt

Zählbare Leistung

 

Aufstockung der Patrouillenstunden, die von den Teams durchgefĂĽhrt werden

Ergebnis

 

Illegale Aktivitäten (wie Wilderei, Rohstoffabbau) werden erkannt, Maßnahmen im Rahmen von Managementplänen der Nationalparkverwaltung eingeleitet

Systemrelevante Wirkung

 

Die Gorillapopulation im Schutzgebiet kann sich erholen, der Wald kann mehr zur Biodiversität und zum Klimaschutz beitragen; der Lebensraum der Gorillas (und anderer bedrohter Tier- und Pflanzenarten) ist besser geschützt

Hintergrund

Die Demokratische Republik Kongo (auch Kongo-Kinshasa genannt) mit ihren großen Regenwäldern ist die Heimat von Grauer- und Berggorillas. Gorillas leben in Familienverbänden, die durch einen imposanten Silberrücken angeführt und beschützt werden. Ihr Lebensraum liegt nur zum Teil in geschützten Gebieten wie Nationalparks. Oft teilen sie ihn mit den dort lebenden Menschen und sind vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Der Osten der D.R. Kongo ist seit 25 Jahren durch Bürgerkrieg und Aktivitäten mehrerer Rebellengruppen destabilisiert (Stearns, J. K., 2022). Bewaffnete Gruppen bedrohen auch Schutzgebiete und ihre einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Sie nutzen die Wälder als Rückzugsräume und leben von Wilderei, Holzkohleproduktion sowie illegaler Ausbeutung von Bodenschätzen wie Coltan, Gold und Diamanten. Wildhüter*innen stören die illegalen Aktivitäten und werden deshalb oft angegriffen (BBC News Africa 2021). Naturschutz ist auch im Kongo eine staatliche Aufgabe. Aber die Nationalparkbehörden sind chronisch unterfinanziert (theconversation.com 2023). Zudem sind staatliche Strukturen von Behörden und Armee schwach ausgeprägt, so dass der Schutz vieler Nationalparks und Reservate mit den dort lebenden Tieren nicht ausreichend gewährleistet ist. Es gibt zu wenig Personal für den Schutz der Gebiete, und die Lohnzahlungen ermöglichen kein auskömmliches und angemessenes Einkommen der Wildhüter*innen für ihre gefährliche Arbeit. Die wirtschaftliche Not der Bevölkerung ist groß. Daher gehen Menschen auf der Suche nach Nahrung und Holz in die geschützten Gebiete oder versuchen trotz Verbots, Flächen dauerhaft in Acker- oder Weideland umzuwandeln. Die Gebiete müssen daher wirksamer geschützt werden (Robbins et.al., 2011).

Die gute Tat

Die heutige gute Tat sorgt für mehr und besseren Schutz der Gorillas in Kongo-Kinshasa. Durch deine Unterstützung können Fährtensucher*innen engagiert werden, die die Wildhüter*innen-Teams auf ihren Patrouillen unterstützen. Sie sind auf die Erkennung von Wildspuren spezialisiert und helfen somit beim Monitoring, welche Tierarten in dem Gebiet leben. Zudem kann eine bessere Bezahlung und Ausrüstung für die Teams (u.a. Regenkleidung, Zelte, Stiefel) gewährleistet und bei Bedarf mehr Personal angestellt werden. Dadurch werden ein größeres Gebiet und mehr Gorillas im Nationalpark kontrolliert und geschützt. Außerdem ist das Personal besser ausgerüstet und versorgt, so dass die anstrengende Tätigkeit bestmöglich ausgeführt werden kann. Zudem wird die Motivation der Ranger erhöht und das Risiko vermindert, dass jemand aus Not mit Wilderern oder anderen Illegalen kooperiert. Mit der guten Tat können 3 bis 4 Schutzgebiete unterstützt werden.

Lubutu / Maiko-Nationalpark

Ăśber die Demokratische Republik Kongo

Kinshasa

Kinshasa

Hauptstadt

99,010,212

99,010,212

Einwohnerzahl

586.5

586.5

Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

0,479

0,479

Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Grauergorillas gibt es nur in der D.R. Kongo. Sie sind als “vom Aussterben bedroht” eingestuft. Berggorillas leben im Grenzgebiet von Uganda, Ruanda und der D.R. Kongo. Ihr Bestand hat sich leicht erholt. Beide Unterarten gehören zu den östlichen Gorillas.