Tag 1
4,5 Stunden Schutz eines kasachischen Wildesels durch GPS

Ein Halsband, das Leben rettet Ein Halsband, das Leben rettet

Dr. Dag Encke präsentiert dir sein Lieblingsprojekt

The Esel has landed: Kulane kehren in die Steppe zurück

Kulane – hört sich doch cool an! Kulane sind Wildesel, genauer gesagt die turkmenische Unterart des asiatischen Wildesels. Sie sind etwas größer als die Esel, die man hier so kennt und nicht grau, sondern sandfarben. Kulane können wahnsinnig schnell rennen: bis zu 75 km/h sind kein Problem für die scheuen Huftiere. In ihrer Heimat in den zentralasiatischen Steppen kann es manchmal ganz schön ungemütlich werden: im Sommer heiße +40 und im Winter eisige -40 Grad. Die Kulane fühlen sich trotzdem pudelwohl. Im Verlauf des Jahres wechselt die Länge und Dichte ihres Fells extrem: Während es in den heißen Sommermonaten seidig und glatt anliegt, verwandelt es sich im Herbst zu einem flauschigen Winterpelz. Wenn der Wind besonders kalt über die Steppe fegt, stellen sich die Esel dicht an dicht in Senken oder hinter Büsche und trotzen dort hartnäckig den Elementen. Nahrung für die Kulane gibt es in der Zentralsteppe reichlich. Egal ob frisch und saftig oder vertrocknet und tiefgefroren - das Steppengras versorgt sie in allen Jahreszeiten mit genügend Energie. Das für uns Zweibeiner so unwirtliche Grasland ist darum ein Paradies für Kulane - grenzenlose Weiten und Snacks soweit das Auge reicht.

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Notwendigkeit

 

Frisch angesiedelte Kulane vor Wilderei schützen

Aktivität

 

Lokale NGO legt Kulanen Halsbänder mit GPS-Sendern an, damit Ranger die Tiere in den riesigen Steppen beobachten und schützen können

Zählbare Leistung

 

Anzahl der Kulane, die durch GPS-Signale effektiver vor Wilderei geschützt werden können

Ergebnis

 

Die Überlebenschancen der Wildesel verbessern sich deutlich, weil die Tiere effektiver vor Wilderei geschützt werden können

Systemrelevante Wirkung

 

Erfolgreiche, langfristige Wiederansiedlung der Kulane in Zentralkasachstan und Stabilisierung des Ökosystems Steppe

Hintergrund

Ursprünglich waren die wilden Esel in den Grasländern Kasachstans, einem riesigen Flächenstaat im Herzen des eurasischen Kontinents, weit verbreitet. Wilderei rottete die Kulane Kasachstans um 1930 aus. Heute gilt die Art als „stark gefährdet“ (IUCN, 2016). Doch ohne Wildesel keine intakte Steppe! Als große Pflanzenfresser sind sie nämlich die Gärtner des Graslandes, die säen, mähen, düngen und ernten: Kulane verteilen Pflanzensamen über weite Entfernungen, halten die Vegetation niedrig und verringern so das Risiko von Bränden. Ihre Hufe festigen den Boden und außerdem sind sie eine Nahrungsquelle für Raubtiere und Aasfresser. Als sogenannte “Megaherbivore” erfüllen sie außerdem eine wichtige Rolle für kleinere Pflanzenfresser. Denn im Sommer können sie in trockenen Flussbetten Wasserlöcher graben und im Winter Gras unter dicken Schneedecken freilegen. Wilderei, der Verlust von Weidegrund zu Gunsten der wachsenden Nutztierherden und die Umwandlung riesiger Steppengebiete in Ackerland verdrängte die Kulane vor rund hundert Jahren aus dem zentralkasachischen Grasland. Dank eines ambitionierten Wiederansiedlungsprojektes unter der Leitung der kasachischen NGO ACBK (Association for the Conservation of Biodiversity of Kazakhstan) kehren nun die ersten Tiere zurück in die Steppe. Rein praktisch sieht das so aus: Kulane werden aus einer großen Population im Süden des Landes in die Zentralsteppe transportiert. Dort verbringen sie einige Monate unter genauer Beobachtung in einem großen Auswilderungsgehege. Wenn klar ist, dass die Tiere gesund sind und sich gut an die neue Umgebung gewöhnt haben, werden sie in die Freiheit entlassen. Um sie auch dort weiterhin zu schützen und langfristig eine stabile Population zu gründen, ist die Überwachung der Tiere zwingend notwendig. GPS-Halsbänder sorgen für mehr Sicherheit: Sie übermitteln dreimal täglich die genaue Position der angesiedelten Kulane. Die kasachischen Ranger wissen dadurch genau, wo sich die Tiere aufhalten und können sie folglich besser beschützen. So steigen die Überlebenschancen der Kulane als Beitrag zum Erhalt der Steppe Kasachstans.

Die gute Tat

Mit deiner heutigen Spende unterstützt du den Kauf und Betrieb von GPS-Halsbändern für Kulane in Zentralkasachstan. Ausgewachsene Tiere bekommen ein Halsband angelegt, das drei Jahre lang ihre Position übermittelt und dann von allein wieder abfällt. Die Esel erhalten anschließend ein neues Halsband. Die Sender werden dann eingesammelt und alle darauf gespeicherten Daten ausgelesen und analysiert. Das Halsband selbst kann danach zurückgesetzt und neu verwendet werden. Kulane wandern locker 40 bis 50 km an einem einzigen Tag. Ohne diese Überwachungstechnologie ist es den Wildhütern unmöglich, ihnen in der weitläufigen Steppe zu folgen. Dank GPS-Halsband können die Ranger sie jedoch begleiten und vor Wilderei schützen. Langfristig ermitteln sie auch die Routen und Lieblingsplätze der Esel, die dann speziell geschützt werden können. Verbesserte Rangerpatrouillen geben den Wildeseln eine Chance auf eine sichere Zukunft in der Steppe. Das alles beginnt mit einem GPS-Signal und deiner guten Tat!

Torgai Steppe, Kostanay Oblast

Über Kasachstan

Astana

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Hauptstadt

19,621.97

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Einwohnerzahl

11,243.7

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Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

0,811

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Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Echt athletisch! Kulane können nicht nur wahnsinnig schnell rennen, sondern sind außerdem beeindruckende Springer: Zäune von 1,80 m Höhe überwinden sie mühelos.

Über die Organisation und weitere Informationen

Organisation

Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V.

Website

https://fzs.org/de/

Weiterführende Links