Tag 2
150 g Lebensmittel fĂŒr bedĂŒrftige Senior*innen in Bayer.-Schwaben

Damit der Teller auch im Alter nicht leer bleibt Damit der Teller auch im Alter nicht leer bleibt

Katharina GrÀfin von Ballestrem-Fugger prÀsentiert dir ihr Lieblingsprojekt

Mit Lebensmittelpaketen einen Lebensabend in WĂŒrde ermöglichen

Friedel W. ist 69 Jahre alt und freut sich jeden Monat auf die große Kiste mit den Lebensmitteln. Immer wird sie von einer neuen Leckerei ĂŒberrascht und weiß, dass sie durch die Kisten auch am Monatsende zuverlĂ€ssig ihre ErnĂ€hrung sichern kann. Zudem ist sie dankbar, dass sie durch die ehrenamtlichen Helfer*innen UnterstĂŒtzung auf ihrem Weg raus aus der Isolation und Existenznot erhĂ€lt. Friedel hat ihr Leben lang als Friseurin gearbeitet. Sie hat fĂŒr die Erziehung ihrer Kinder einige Jahre pausiert und war dann in Teilzeit beschĂ€ftigt. Als die Kinder aus dem Haus waren, zerbrach die Ehe und ihre Mutter wurde zum Pflegefall. So konnte sie wieder nur wenig arbeiten. SpĂ€ter mit ihrer kleinen Rente blieb nach der Miete kaum etwas zum Leben ĂŒbrig. Sie behalf sich mit Lebensmitteln von der Tafel und ging zum Senioren-CafĂ©-Treff. Doch dann konnte sie die langen Wege körperlich nicht mehr meistern und die wenigen sozialen Kontakte versiegten. Corona verschĂ€rfte die Isolation noch weiter. Mit den Lebensmittelpaketen kommt nicht nur Essen, sondern auch Gesellschaft und UnterstĂŒtzung durch die TĂŒr.

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Notwendigkeit

 

GanzjÀhrig gesicherte Versorgung mit Nahrungsmitteln und Hilfsangeboten von Senior*innen in bayerisch Schwaben

AktivitÀt

 

Ehrenamtliche liefern monatlich Lebensmittelpakete an bedĂŒrftige immobile Senior*innen

ZĂ€hlbare Leistung

 

Anzahl der ausgelieferten Lebensmittelpakete

Ergebnis

 

Die Senior*innen können sich auch am Monatsende ernÀhren, erfahren dadurch mehr Sicherheit und Wohlbefinden sowie Zugang zu weiteren Hilfsangeboten

Systemrelevante Wirkung

 

Verbesserung der ErnĂ€hrungssicherheit und LebensqualitĂ€t, sowie verminderte ExistenzĂ€ngste und Isolation bei den unterstĂŒtzten Senior*innen

Hintergrund

Biografien wie Friedels sind beispielhaft fĂŒr viele Frauen in Deutschland. Am Ende jahrzehntelanger ErwerbstĂ€tigkeit stehen geringe Renten und eine hohe Altersarmut. ZurĂŒckzufĂŒhren sind diese Folgen auf traditionelle Familienstrukturen mit den zugehörigen Kindererziehungspausen, Teilzeitarbeit und vorrangiger Arbeit im Niedriglohnsektor. Betroffene nehmen nur selten Hilfe in Form von Grundsicherung in Anspruch. GrĂŒnde dafĂŒr sind die hohen bĂŒrokratischen HĂŒrden, die Scham bedĂŒrftig zu sein und die Angst, dass die eigenen Kinder dann belangt werden wĂŒrden (Bayerischer Rundfunk, 2022). Armut im hohen Alter ist weit verbreitet. Mehr als jeder fĂŒnfte Mensch ĂŒber 80 Jahren (22,4 %) in Deutschland ist von Armut betroffen. Diese Armutsquote liegt ĂŒber derjenigen der Gesamtbevölkerung (14,8 %). Bei den hochbetagten Frauen liegt der Anteil sogar noch um mehr als neun Prozentpunkte höher als bei den MĂ€nnern (UniversitĂ€t zu Köln, 2021). In keinem anderen Bundesland sind so viele Frauen im Alter von Armut bedroht wie in Bayern. Mit einer ArmutsgefĂ€hrdungsquote von 26% der ĂŒber 65-jĂ€hrigen Frauen nimmt Bayern den traurigen Spitzenplatz unter den BundeslĂ€ndern ein. Die Quote der Frauen liegt damit grob ein Drittel höher als die 19,7% ArmutsgefĂ€hrdungsquote der gleichaltrigen MĂ€nner (Statistisches Bundesamt, 2023). Dabei bedeutet Armut sehr viel mehr als „nur“ Geldsorgen. Wem das Geld fehlt, dem mangelt es oft auch an Sicherheit und gesellschaftlicher Teilhabe. Darum wurden vor mehr als 12 Jahren die Malteser „Lebensmittelpakete gegen Altersarmut“ zusammen mit der “Kartei der Not” ins Leben gerufen. BedĂŒrftige Senior*innen aufzufangen, wenn sie die nĂ€chstgelegene Tafel nicht mehr erreichen können, ist Sinn und Zweck der Lebensmittelpakete. Durch den Kontakt zu den Ehrenamtlichen erfahren die EmpfĂ€nger*innen Zuwendung und Zugang zu weiteren Hilfsangeboten. So können die Folgen von Altersarmut und der damit oft eng verknĂŒpften Alterseinsamkeit reduziert werden.

Die gute Tat

Deine heutige gute Tat fĂŒllt die Teller bedĂŒrftiger, immobiler Senior*innen wie Friedel W. Durch die Lebensmittelpakete wird den Senior*innen die Sorge genommen, was sie in der letzten Woche des Monats essen sollen, wenn das Konto wieder leer ist. Immer Ende des Monats erhalten BedĂŒrftige eine Kiste mit ca. 7 kg Lebensmitteln fĂŒr ca. 20 Mahlzeiten. Die Lebensmittelpakete enthalten Grundnahrungsmittel, Obst und GemĂŒse. Ausgefahren und ĂŒberreicht werden die Pakete von ehrenamtlichen Malteser-Teams. Beim GesprĂ€ch mit den Senior*innen zeigt sich immer wieder, dass neben der dringenden materiellen Hilfe auch die durch die Ehrenamtlichen geschenkte NĂ€he und Zeit genauso wichtig sind. Die gute Tat lindert die Folgen von Altersarmut und Alterseinsamkeit und ermöglicht Betroffenen einen einfachen Zugang zu weiteren Hilfsangeboten.

Bayerisch Schwaben

Über Deutschland

Berlin

Berlin

Hauptstadt

84,079,811

84,079,811

Einwohnerzahl

48,432.5

48,432.5

Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

0,942

0,942

Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Auch der europĂ€ische Vergleich betont die Problematik: Mit 28,1 Prozent ist die Armutsrisikoquote bei den ĂŒber 65-JĂ€hrigen in Deutschland im Jahr 2021 höher als die des EU-Durchschnitts von ca. 27,4 Prozent gewesen (Deutscher Bundestag, 2023).