2024 Day 7

1m² paradise for insects in the Middle Rhine Valley

Ein sicherer Ort für Schmetterlinge & Co. Ein sicherer Ort für Schmetterlinge & Co.

1m² paradise for insects in the Middle Rhine Valley
2024 Day 7
Insektenreichstes Gebiet Deutschlands langfristig erhalten und schützen

Mal die super seltene Steppen-Sattelschrecke besuchen? Hier geht das: In der Dörscheider Heide am Mittelrheintal! Sie ist einer der wertvollsten Lebensräume für Insekten in ganz Deutschland (MKUEM, 2020; Schmidt, A., 2022). Ganz nebenbei gibt es dort auch viele seltene Vögel und Reptilien, aber besonders beeindruckend ist die Vielfalt an Insekten: Darunter unfassbare 650 verschiedene, teilweise gefährdete Schmetterlingsarten, die auf die besonderen Lebensräume und die einzigartigen klimatischen Bedingungen dort zurückzuführen sind (Eichler, L., 2022). Während in vielen anderen Regionen Deutschlands der Rückgang der Insektenvielfalt besorgniserregend ist (Hallmann et al., 2017), konnten die Populationen – auch von seltenen Arten, die auf der Roten Liste stehen, wie z.B. der Zwiebelbohrer, oder der Loreley-Dickkopffalter, der in Deutschland nur in diesem Gebiet vorkommt, in der Dörscheider Heide nicht nur stabilisiert, sondern in einigen Fällen sogar gesteigert werden (Schmidt et al., 2018; Schmidt, A., 2022). Das Geheimrezept? Die vielen offenen und warmen Flächen mit ihren speziellen Futterpflanzen für die Insekten erhalten (Schmidt, A., 2022).

Insektenreichstes Gebiet Deutschlands langfristig erhalten und schützen
Insektenreichstes Gebiet Deutschlands langfristig erhalten und schützen
Notwendigkeit
Wiederherstellung und Pflege von blütenreichen Magerwiesen, Trockenmauern und alten Weinbergen, Verbreitung von Wildblumen und Wildobstbäumen
Aktivität
Professionelle Entbuschung durch Naturefund, sowie Mähen der Wiesen + Beweidung durch Schafe, Wiederherstellung von Trockenmauern, Aussaat und Pflanzungen
Zählbare Leistung
Anzahl der wiederhergestellten Quadratmeter Lebensraum für Insekten
Ergebnis
Nahrungsangebot und geschützter Lebensraum für Insekten in der Dörscheider Heide ist deutlich verbessert
Systemrelevante Wirkung
Anzahl und Vielfalt der Insektenarten in der Dörscheider Heide ist stabil und nimmt zu
Hintergrund

Im Laufe der Jahrhunderte prägte der Mensch die Landschaft der Dörscheider Heide durch Weinanbau, Schieferabbau, Schafbeweidung, Wiesenmahd, Landwirtschaft und Obstnutzung. In Verbindung mit dem trocken-warmen Klima und auf mageren Felsböden entstand so eine große Vielfalt an offenen Lebensräumen für wärmeliebenden Tier- und Pflanzenarten (Eichler, L., 2022). Diese Arten haben sich über Jahrtausende gemeinsam mit dem Menschen entwickelt und sind auf die Lebensräume, die der Mensch durch seine Nutzung der Natur schafft, angewiesen (Schmidt, A., 2022). Als aber die Menschen rund um die Dörscheider Heide viele der jahrhundertealten Nutzungsarten im Laufe der letzten hundert Jahre plötzlich aufgegeben haben, weil diese im Zuge der Industrialisierung unökonomisch wurden (z.B. Weinanbau auf unzähligen kleinteiligen Flächen, Aufgabe der Wanderschäferei), veränderte sich die Landschaft schnell: Wenn die Flächen nicht durch die menschliche Nutzung offen gehalten werden, kommt es innerhalb weniger Jahre zu einer sich immer stärker ausbreitenden Verbuschung, bis hin zu waldähnlichen Zuständen, die für viele Arten wertvollen offenen Flächen und Trockenmauern wachsen dabei zu (Schmidt et al., 2018). Durch fehlende Pflege sind so große Flächenteile dieser wichtigen, artenreichen offenen Lebensräume verloren gegangen und mit diesem Rückgang ist auch der außergewöhnliche Artenreichtum dieser Region in großer Gefahr, dessen Relevanz vielfach belegt ist: Das Welterbekomitee der UNESCO würdigte das Obere Mittelrheintal als eine „Kulturlandschaft von großer Vielfalt und Schönheit“ (UNESCO, o.D.) und zusätzlich ist es als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen – in der Landesverordnung dazu wird explizit auf die enorme Wichtigkeit der Erhaltung und Wiederherstellung dieses Lebensraums hingewiesen (Schmidt A. et al., 2018). Auch die damalige Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, Ulrike Höfken, bezeichnete das Gebiet als „eines der zentralen Gebiete für den Naturschutz am Mittelrhein und ein Hotspot der Biodiversität“ (MKUEM, 2020).

56349 Kaub
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Die gute Tat

Deine gute Tat ermöglicht die Wiederherstellung und Pflege von einem Quadratmeter Insektenparadies in der Dörscheider Heide. Ein Quadratmeter scheint wenig, doch für manche Insekten ist das die ganze Welt! Viele Insekten, besonders die seltenen – wie z.B. der Loreley-Dickkopffalter –, brauchen Sonne, Wärme und eine offene Landschaft mit vielen Blüten. Wenn jedoch die Streuobstwiesen und Weinberge nicht mehr genutzt werden, wachsen schnell Büsche und Sträucher, es wird schattig und kühler und die Insekten verlieren ihr Zuhause. Naturefund will daher die Dörscheider Heide wieder „entbuschen“, also die Sträucher und Büsche entfernen und damit die blütenreiche offene Landschaft erhalten. Regelmäßig werden die Flächen gemäht, wobei einmal im Jahr ein Wanderschäfer hilft, der mit seiner großen Schafherde durch die Dörscheider Heide zieht. Trockenmauern werden freigelegt, Wildblumenwiesen gesät sowie Wildobstbäume gepflanzt.

Über Deutschland
Berlin
Berlin
Hauptstadt
84.482.267
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Einwohnerzahl
52.745.8
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Bruttoinlandsprodukt pro Kopf pro Jahr in USD
0,950
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Human Development Index (Index der menschlichen Entwicklung)

Mal ein anderer Zungenbrecher: "Rotflügelige Ödlandschrecke"! Diese Heuschrecke gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht - in der Dörscheider Heide kommt sie aber noch vor!