2 Min. ärztliche Versorgung von Obdachlosen in Köln

Obdachlose Menschen haben nicht nur keinen festen Schlafplatz, sie sind auch medizinisch stark benachteiligt. Während die meisten von uns selbstverständlich zum Hausarzt gehen können, ist das für viele von ihnen kaum möglich. Oft fehlen Krankenversicherung, Vertrauen oder gute Erfahrungen im Gesundheitssystem. Das hat häufig zur Folge, dass sie sich keine Hilfe holen. Gleichzeitig leben sie unter Bedingungen, die die Gesundheit massiv belasten: Kälte, Nässe, unregelmäßiges Essen und das Fehlen von Ruhe oder Privatsphäre. Die Folgen sind gravierend: Wohnungslose erkranken deutlich häufiger an chronischen Leiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Atemwegserkrankungen (Oette 2022). Auch psychische Belastungen wie Depressionen, Angststörungen oder Suchterkrankungen treten viel häufiger auf (ebd.). Selbst kleinere Wunden können unbehandelt gefährlich werden, weil eine regelmäßige medizinische Betreuung fehlt. Zudem ist eine gesunde und regelmäßige Ernährung selten möglich.
Hinzu kommt: Wer auf der Straße lebt, findet selten rechtzeitig Zugang zu einer Klinik oder Praxis. Viele Erkrankungen werden daher zu spät behandelt. Das Ergebnis ist erschreckend: Die Lebenserwartung von Obdachlosen liegt in Deutschland bei unter 50 Jahren (ebd.) – rund 30 Jahre weniger als im Bevölkerungsdurchschnitt (Statistisches Bundesamt 2024). Für ein wohlhabendes Land wie Deutschland ist das ein alarmierender Zustand (Oette 2022). Umso wichtiger ist es, niedrigschwellige medizinische Angebote zu schaffen: Orte, an denen wohnungslose Menschen willkommen sind, keine bürokratischen Hürden überwinden müssen und unkompliziert behandelt werden können. Einen solchen Ort bietet der Verein CAYA e.V. aus Köln an. CAYA steht hier für Come As You Are - Komm so wie du bist!  Denn Gesundheit ist ein Grundrecht und sollte allen unabhängig von ihrer Situation zur Verfügung stehen.