1 Jahr sauberes Trinkwasser für ein Schulkind in Tansania

Projekte, die den Wasserzugang verbessern sollen, gab und gibt es viele – von staatlicher Seite ebenso wie von internationalen Organisationen. Erst kürzlich ließ MrBeast, einer der bekanntesten YouTuber der Welt, medienwirksam 100 Brunnen in Afrika bohren. Das Problem: Niemand weiß wie es danach mit der Wartung und Instandhaltung weitergehen soll (Burri 2023). Fehlende Konzepte für Reparaturen und die Folgen des Klimawandels haben dazu geführt, dass in Tansania rund 29 % aller Wasserstellen, die zwischen 2015 und 2020 gebaut wurden, heute nicht mehr funktionieren. In ländlichen Gegenden liegt der Anteil sogar noch höher (BMWi 2021).
Die Wasserarmut in Tansania betrifft alle Lebensbereiche. Nicht genug zu trinken zu haben oder sich nicht waschen zu können, ist lebensbedrohlich, vor allem für Kinder. Sie sitzen stundenlang in der Schule, ohne Wasser zu trinken oder sich nach dem Toilettengang die Hände waschen zu können. Oft bleibt nur die Lösung, dass jemand zur nächsten Wasserstelle laufen und das Wasser mühsam zurücktragen muss, obwohl eigentlich ein Brunnen direkt auf dem Schulhof steht. Unter solchen Umständen fällt es schwer, sich im Unterricht zu konzentrieren. Schlechte Wasserversorgung wirkt sich damit auch direkt auf die Bildungschancen der Kinder und damit auf ihr ganzes Leben aus (Gadanayak & Debert 2022).