Eine augenmedizinische Untersuchung eines Schulkindes in Mosambik

Was für einzelne Kinder eine plötzliche Wendung bedeutet, ist in Mosambik leider keine Selbstverständlichkeit. Im ganzen Land gibt es nur 38 Augenärztinnen und Augenärzte – fast alle in der Hauptstadt, so kommuniziert es das Gesundheitsministerium vor Ort. Zum Vergleich: In Deutschland, mit etwa doppelt so vielen Einwohner*innen, sind es mehr als 8.000 (Bundesärztekammer 2025). Für viele Familien im ländlichen Mosambik bedeutet das: selbst einfache Sehtests, geschweige denn eine Brille bleiben unerreichbar.
Die Folgen spüren Kinder sofort im Alltag. Wer die Tafel nicht lesen kann, verpasst Aufgaben, traut sich weniger, verliert Anschluss und hat ein höheres Risiko, die Schule abzubrechen. Dabei ließen sich viele Sehprobleme leicht behandeln oder sogar ganz vermeiden.
Um diese Lücke zu schließen, hat LIGHT FOR THE WORLD 2020 das zehnjährige Programm „Kleine Augen, große Zukunft“ gestartet. Es bringt augenärztliche Versorgung dorthin, wo die Kinder sind: in die Schulen. Lehrkräfte werden geschult, einfache Tests durchzuführen, Ärztinnen und Ärzte untersuchen direkt vor Ort, und Kinder erhalten Brillen oder eine Überweisung ins Krankenhaus, wenn mehr nötig ist.
So wird aus einem kurzen Moment der Untersuchung ein entscheidender Schritt in Richtung Zukunft: Denn gutes Sehen bedeutet nicht nur Gesundheit, sondern auch bessere Chancen auf Bildung, Arbeit und ein selbstbestimmtes Leben. Und langfristig stärkt die Initiative ganze Gemeinschaften – denn Kinder, die lernen können, gestalten auch die Zukunft ihres Landes.