25 Minuten Einsatz gegen Wilderei in Côte d’Ivoire

Noch vor 60 Jahren verfügte Côte d’Ivoire über einen der größten Artenreichtümer in Afrika, mit dichten Wäldern und seltenen Tierarten. Inzwischen sind 90 % der Wälder verschwunden (Kouadio & Singh 2021). Sie fehlen als Lebensraum für bedrohte Arten und wo dichter Wald abgeholzt wird, können Wilderer immer tiefer vordringen. Der äußerst lukrative illegale Tierhandel ist mit organisierten Verbrecherbanden verknüpft, die die Artenvielfalt bedrohen und Behörden bestechen (Merem et al. 2018). Côte d’Ivoire ist im Fokus solcher Schmugglerbanden, die u.a. mit Elfenbein, Raubkatzenfellen und lebenden Affen und Vögeln handeln (Kouakou et al. 2020). Zur Bekämpfung der Wildtierkriminalität braucht es echte Konsequenzen: Täter*innen müssen aufgespürt, verhaftet und verurteilt werden. Entscheidend ist aber auch, durch intensive Öffentlichkeitsarbeit über Haft- und Geldstrafen potenzielle Täter*innen abzuschrecken (Horion et al. 2025). Das EAGLE-Team, eine Gruppe mutiger Undercover-Rechercheur*innen, Jurist*innen und PR-Leute - setzt ganz gezielt auf beiden Ebenen an: Mit verdeckten Ermittlungen werden Kriminelle enttarnt und die Artenschutzbehörden beim Zugriff unterstützt. EAGLE stellt sicher, dass der Fall vor ein Gericht kommt und dass Medien ausführlich darüber berichten. Seit 2017 operiert EAGLE in Côte d’Ivoire und konnte gleich im ersten Jahr einen der größten Menschenaffenschmuggler Westafrikas dingfest machen. Der Fall führte erstmals in Côte d’Ivoire zu einer Gefängnisstrafe für eine Wildtier-Straftat (EAGLE 2017). Die Wilderei geht aber sogar über Kontinente hinaus. Auch in Deutschland kann man von diesem illegalen Wildtierhandel unbewusst betroffen sein: Ist der angebotene Graupapagei eine legale Nachzucht oder ein eingeschmuggelter Wildfang aus Côte d’Ivoire? Enthält meine alternative Medizin zermahlenes Schuppentier?