Ein paar warme Socken für einen obdachlosen Menschen in Hamburg

Wie in vielen deutschen Großstädten gehört auch in Hamburg Obdachlosigkeit zum Stadtbild. Die Zahl der Menschen ohne festen Wohnsitz hat sich seit 2018 mehr als verdoppelt: Stand 2024 lebten rund 3.787 Menschen dauerhaft auf der Straße (BMWSB 2025). Hinzu kommen viele, die zeitweise in Notunterkünften übernachten und im Frühjahr wieder zurückkehren. 2018 waren es noch 1.910 Personen, damals inklusive Winternotprogramm (Buchholz et al. 2025). Im aktuellen Programm stehen in Hamburg Plätze für rund 1.200 Menschen bereit (Diakonie Hamburg 2025). Das bedeutet: Selbst im Winter findet nicht einmal jede dritte obdachlose Person einen Übernachtungsplatz. Wohnungslosigkeit in Deutschland entsteht in den meisten Fällen nicht durch eine einzelne Ursache, sondern durch ein Zusammenspiel mehrerer belastender Umstände. Häufig führen Faktoren wie der Verlust des Arbeitsplatzes, Überschuldung, eine schwere Krankheit, Suchterkrankungen oder psychische Probleme dazu, dass Menschen ihre Wohnung nicht mehr halten können. Auch familiäre Krisen wie Trennungen oder häusliche Gewalt spielen eine Rolle. Oft kommen bürokratische Hürden oder ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum hinzu, die den Wiedereinstieg erschweren. Wohnungslosigkeit ist daher nur selten das Resultat individuellen Verschuldens, sondern meist Ausdruck struktureller und sozialer Probleme. Gerade in der kalten Jahreszeit ist die Situation lebensgefährlich: Nasse Kleidung, fehlende Schuhe und unbeheizte Nächte können schnell zu schweren Erkrankungen führen. Unterkühlung (Hypothermie) gehört zu den häufigsten Todesursachen bei obdachlosen Menschen – besonders in den Wintermonaten. Umso wichtiger sind Hilfsorganisationen, die den Betroffenen beistehen. Neben dem städtischen Winternotprogramm sorgt Hanseatic Help dafür, dass niemand ohne warme Kleidung bleiben muss. Die Organisation übernimmt die Logistik von Sachspenden und beliefert damit über 300 Initiativen in Hamburg. So wird aus vielen kleinen Spenden ein großes Netz der Unterstützung, das Schutz und Wärme schenkt.