Tag 16

30 Minuten Leseförderung für ein Kind in Südafrika

Lesen lernen, Zukunft gewinnen Lesen lernen, Zukunft gewinnen

30 Minuten Leseförderung für ein Kind in Südafrika
Tag 16
Gemeindebasiertes Programm fÜr Bildung und BeschÄftigung

“Bildung ist die mächtigste Waffe, mit der man die Welt verändern kann. Durch Bildung kann die Tochter eines Bauern Ärztin werden, der Sohn eines Minenarbeiters zum Minenchef aufsteigen, und das Kind von Landarbeitern kann Präsident einer großen Nation werden.” Dieses Zitat aus dem Jahr 2003 stammt vom Vater des modernen Südafrikas: Nelson Mandela, dem berühmten Aktivisten, Präsidenten und Friedensnobelpreisträger.
Er stammt aus der Provinz Ostkap, in der auch das Programm „Read to Lead“ stattfindet. Hier war Mandela bereits in jungen Jahren politisch aktiv. Daher trägt die Region den Namen Nelson Mandela Bay, und auch die Universität heißt Nelson Mandela University. Mandela ist nicht nur bekannt für sein Streben nach sozialer Gerechtigkeit, Demokratie, Gleichheit und die Verwirklichung der Menschenrechte für alle Südafrikaner*innen, sondern auch für seinen Beitrag im Bereich Bildung.

Gemeindebasiertes Programm für Bildung und Beschäftigung
Gemeindebasiertes Programm für Bildung und Beschäftigung
Schauspieler Simon Licht präsentiert Dir sein Lieblingsprojekt
Notwendigkeit
Alphabetisierung von Kindern und Erwerbsarbeit für Jugendliche in einer sozial schwachen Region Südafrikas
Aktivität
Im Programm “Read to Lead” erhalten arbeitslose Jugendliche eine Ausbildung und bringen in wöchentlichen, individuellen Kursen Schulkindern das Lesen
Zählbare Leistung
Anzahl der Kinder, die in einem Schuljahr am Alphabetisierungsprogramm teilnehmen können und Anzahl der ausgebildeten Jugendlichen
Ergebnis
Laut Studien der NGO können nach Abschluss des Projekts 83% der Kinder auf einem altersgemäßen Niveau lesen und schreiben und 80 % der Jugendlichen finden eine Festanstellung
Systemrelevante Wirkung
Verbesserte Bildungschancen für Schulkinder und eine geringere Anzahl arbeitsloser Jugendlicher
Hintergrund

Lesen ist ein Schlüssel für die Zukunft. Bis zum Alter von zehn Jahren sollten Kinder lesen lernen – danach brauchen sie das Lesen, um Neues zu lernen. Wenn diese Grundlage fehlt, wird es für den Rest ihres Lebens schwer, dem Unterricht zu folgen.
Doch in Südafrika zeigt sich ein dramatisches Bild: Laut der internationalen PIRLS-Studie von 2021 können acht von zehn Kindern im Alter von zehn Jahren nicht richtig lesen – der schlechteste Wert von 57 untersuchten Ländern. Noch 2016 lag die Quote bei 78 %, inzwischen sind es 81 %. Ein Grund dafür sind die langen Schulschließungen während der Corona-Pandemie. Besonders Kinder aus ärmeren Familien haben dabei am meisten verloren (van Staden & Roux 2022). Gleichzeitig ist Südafrika ein Land voller Gegensätze: Es ist reich an Kultur und Geschichte, aber geprägt von Kolonialismus und Apartheid, deren Folgen bis heute spürbar sind. Fast 40 % der schwarzen Bevölkerung sind arbeitslos, während die Quote unter Weißen bei nur 9 % liegt (UNDP 2022). Auch Jugendliche haben es schwer: Viele arbeiten nur in Teilzeit oder in Gelegenheitsjobs ohne Sicherheit. Die Unterbeschäftigungunter jungen Menschen liegt mit 6,3 % deutlich über dem Landesdurchschnitt von 4,9 % (Statistics South Africa 2023). Ohne Unterstützungssysteme wird es für Kinder immer schwieriger, die Schule erfolgreich abzuschließen – und für Jugendliche, einen sicheren Weg in die Arbeitswelt zu finden. Leseförderung und Ausbildung sind daher nicht nur ein Bildungsprojekt, sondern auch ein Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit.

Nelson Mandela Bay
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Die gute Tat

Die heutige gute Tat unterstützt Lese- und Schreibkurse für Kinder von fünf bis neun Jahren, die das ganze Schuljahr über stattfinden. Diese Kurse werden zweimal pro Woche in Einzel- oder Doppelstunden angeboten und enden, sobald das Kind selbstständig lesen kann. Das Besondere hierbei ist, dass nicht nur die Kinder davon profitieren: Auch die jugendlichen Trainer*innen erhalten jeden Monat ein Stipendium und laufende Schulungen, damit sie den Übergang von der Arbeitslosigkeit in eine feste Anstellung schaffen. 85 % der Coaches sind Frauen. Laut der lokalen Partnerorganisation finden 79 % von ihnen nach dem Programm eine Beschäftigung.

Südafrika
Pretoria <br/>Kapstadt </br>Bloemfontein
Pretoria
Kapstadt
Bloemfontein
Hauptstädte
64.007.187
64.007.187
Einwohnerzahl
Stand 2024
1.214.470
1.214.470
Landesfläche in km²
3,5 Mal so groß wie Deutschland
11 Amtssprachen u.a.: Zulu & Xhosa
11 Amtssprachen u.a.: Zulu & Xhosa
Amtssprache(n)
Stand 2025

Mit der Entdeckung der Omikron-Variante haben südafrikanische Forschende entscheidend zur globalen Bekämpfung der Corona-Pandemie beigetragen. Heute ist die medizinische Forschung in Südafrika Weltklasse!