10 Min. Konfliktprävention für Affen und Menschen in Indonesien

„Für Wissenschaftler sind Orang-Utans eine aussterbende Spezies. Für Tierschützer bemitleidenswerte Lebewesen. Für die Bauern nichts als die Pest.“ (Rienhardt, Stern 2019) Der Bestand der Borneo-Orang-Utans ist laut einer Studie von 2018 zwischen 1999 und 2015 um 100.000 Tiere gesunken. (Voigt et al., 2018). Der fortschreitende Habitatverlust zwingt die Tiere in enge und zersplitterte Regenwälder. Sie sind gezwungen, auch in Siedlungsgebieten nach Nahrung zu suchen. Das führt zu Mensch-Tier-Konflikten, die oft mit der Tötung der Tiere enden. Eine Studie von 2023 (Massingham E. et al. 2023) bestätigt die Ergebnisse älterer Studien , dass Mensch-Tier-Konflikte zu häufigen Fällen von  Orang-Utan-Tötungen führen. Forscher haben die Gründe für die Orang-Utan-Tötungen näher untersucht (Davis et al., 2013). Die Hauptgründe sind Mensch-Tier-Konflikte, die oft durch Ernteplünderungen durch Orang-Utans ausgelöst wurden und die Jagd durch Wilderer, die vor allem die Orang-Utan-Mütter töten, um deren Babys auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen (ebd.). Dies geschieht vor allem in Dörfern am Rande von Regenwäldern mit großen Orang-Utan-Populationen. Das liegt daran, dass Dorfbewohner dort u. a. als Holzfäller im Wald unterwegs sind und außerdem Orang-Utans auf der Suche nach Nahrung oft in die benachbarten Siedlungen kommen. Die langfristige Folge dieser Konflikte kann das Aussterben des Orang-Utans sein.