Eine Minute rollende Klinik für die indigene Bevölkerung Mindoros

Auf Mindoro, einer philippinischen Insel kaum 100 Kilometer Luftlinie von der Hauptstadt Manila entfernt, leben ca. 1,3 Millionen Menschen. Geschätzte 275.000 von ihnen gehören der indigenen Bevölkerung der Mangyanen an (Philippine Statistic Authority, 2013). Sie leben zurückgezogen in traditioneller Weise als Selbstversorger*innen oder als Hilfsarbeiter*innen auf Farmen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden sie von Einwander*innen anderer philippinischer Inseln immer mehr von der fruchtbaren Küstenregion in schwer zugängliche Bergregionen verdrängt (Helbing, J., 1996).In den abgelegenen Dörfern der Mangyanen werden kaum oder nur unzureichende Gesundheitsleistungen angeboten (German Doctors, 2020). Daher sind akute Krankheiten wie Lungenentzündungen bei Kindern, Hautkrankheiten, Wurmbefall und starke Durchfälle weit verbreitet. Die staatlichen Einrichtungen liegen im Tiefland, so dass die Mangyanen eine weite Anreise und lange Wartezeiten haben, denn die Tieflandbewohner*innen werden prioritär behandelt. Viele Mangyanen haben keine Geburtsurkunde und werden dadurch zusätzlich benachteiligt. Denn nur mit diesem offiziellen Dokument erhalten sie Zugang zu sozialen Leistungen wie Krankenversicherung oder Schulbesuch. Das Projekt „Rolling Clinic“ verbessert die Gesundheitsversorgung der indigenen Bevölkerung der Mangyanen in den abgelegenen Dörfern der Insel Mindoro. Es senkt den Anteil an mangel- und unterernährten Kindern und reduziert die Mütter- und Kindersterblichkeit. Die parallele Ausbildung der lokalen Gesundheitshelfer*innen trägt dazu bei, dass eine medizinische Grundversorgung auch langfristig gesichert ist.