8 Minuten Hilfe in der Ausbildung für Geflüchtete in Deutschland

Kriege und Krisen in Ländern wie Syrien, Irak und Afghanistan haben dazu geführt, dass in den letzten zehn Jahren immer mehr Menschen nach Deutschland gekommen sind, um hier Schutz zu suchen und sich eine neue Zukunft aufzubauen. Der Großteil der mittlerweile 1,7 Millionen Geflüchteten ist im erwerbsfähigen Alter, 60 Prozent von ihnen sind sogar unter 30 Jahre alt (BIBB, 2019). Insbesondere die Vermittlung der jungen Geflüchteten in Ausbildung und Arbeit stellt deswegen eine zentrale Aufgabe der deutschen Integrationsarbeit dar.
Mittlerweile beschäftigt bereits jedes zehnte Unternehmen Geflüchtete als Auszubildende. Für viele dieser Unternehmen bringt das jedoch auch neue Herausforderungen mit sich. So nennen beispielsweise mehr als 90 Prozent der Unternehmen mangelnde Deutschkenntnisse als Hemmnis im Ausbildungsverlauf. Zudem bewerten Unternehmen es als erschwerend, dass viele Geflüchtete sich erst an das neue Arbeitsklima gewöhnen müssen. Auch den zusätzlichen Betreuungsaufwand empfindet ein Großteil der Unternehmen als zu hoch (Pierenkemper & Heuer, 2020). Um die Unternehmen mit der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten nicht allein zu lassen, gibt es zahlreiche öffentliche Unterstützungsmaßnahmen. Doch diese sind nicht immer speziell auf die Bedürfnisse von Geflüchteten ausgerichtet, und 60 Prozent der Unternehmen geben an, dass die Angebote nicht zur ihren Anforderungen passen (Pierenkemper & Heuer, 2020).