Tag 10

Ein Geburtshilfe-Kit für einen Hebammeneinsatz in Sierra Leone

Eine glückliche Geburt in der Tasche Eine glückliche Geburt in der Tasche

Ein Geburtshilfe-Kit für einen Hebammeneinsatz in Sierra Leone
Tag 10
Hebammen auf dem Land bei dem wichtigsten Job der Welt unterstützen

Jayah Bockarie graduierte erst vor ein paar Monaten an der Hebammenschule in Bo. Vor seiner Ausbildung arbeitete er für mehr als vier Jahre als Gemeindekrankenpfleger auf der schönen Halbinsel Bonthe, einem Ort direkt an der Atlantikküste, der nur per Boot erreichbar ist. Schwangere Frauen mit Geburtskomplikationen transportierte er regelmäßig mit einem kleinen Boot zu einem größeren Krankenhaus. Während einer der Überfahrten hatte eine Schwangere schwere Komplikationen. Dies bewegte ihn dazu, mehr über Komplikationen und deren Früherkennung zu lernen. Er begab sich nach Bo für die zweijährige Ausbildung. Seit seiner Rückkehr nach Bonthe hat er schon einige komplizierte Fälle gehabt, die er entweder zeitnah weiterleitete oder nun selber fachmännisch behandeln konnte. Die Kombination von Fachwissen und Sensibilität für die Belange von Frauen macht ihn zu einer besonderen, männlichen Hebamme.

Hebammen auf dem Land bei dem wichtigsten Job der Welt unterstützen
Hebammen auf dem Land bei dem wichtigsten Job der Welt unterstützen
Notwendigkeit
Medizinisches Material und Schutzausrüstung für Hebammen in ländlichen Gebieten Sierra Leones, um sichere Geburten durchzuführen
Aktivität
Die Hebammenschule Bo beschafft medizinische Ausstattung für ländliche Hebammen in der Südprovinz Bo und schult sie in Geburtshilfestandards
Zählbare Leistung
Anzahl der Geburtshilfekits, ausreichend für eine Untersuchung, mit denen Hebammen ausgestattet werden
Ergebnis
Es wird erwartet, dass mind. 120 Hebammen mehr, als im Vorjahr sichere Geburten und Vorsorgeuntersuchungen durchführen können
Systemrelevante Wirkung
Verbesserung der Gesundheit von Müttern und ihren Kindern in Sierra Leone sowie eine Reduktion der Mütter- und Säuglingssterblichkeit.
Hintergrund

In Sierra Leone gibt es wie in vielen Ländern zu wenig Hebammen. Laut der Weltgesundheitsorganisation braucht es ca. 3000 Hebammen in Sierra Leone. Tatsächlich arbeiten aktuell aber nur ungefähr halb so viele (UNFPA, 2020).  Das ist einer von mehreren Gründen, warum in Sierra Leone immer noch zu viele Frauen bei der Geburt versterben, wobei diese Müttersterblichkeit seit 2020 zurückging (WHO,2023).

Um die Müttersterblichkeit weiter zu bekämpfen, wurde 2017 eine Hebammenschule in Bo zusammen mit dem Gesundheitsministerium eröffnet. Seitdem graduieren jährlich ca. 150 neue Hebammen. Sobald die motivierten frisch ausgebildeten Kräfte dann ihre Posten in ländlichen Gesundheitsstationen einnehmen, sind sie mit der Realität konfrontiert, dass sie die erlernten Inhalte nur schwerlich umsetzen können, da das notwendige medizinische Material in den Gesundheitsstationen fehlt. Oft müssen Schwangere selbst für z.B. Handschuhe, Medikamente oder Spritzen aufkommen, was sie nicht selten daran hindert für eine Geburt eine Gesundheitsstation aufzusuchen. Auch lang praktizierende Hebammen stehen in ländlichen Gebieten vor diesen Herausforderungen. Um sichere Vorsorge, Geburten und Nachsorge durchführen zu können, bedarf es Schutzausrüstung, Medikamente und Equipment. Mit Hebammentaschen ausgestattet, können sie mobil die Patientinnen besuchen und haben ihr persönliches Equipment immer dabei, auch wenn sie die Gesundheitsstation wechseln. Kontinuierliche Schulungen und Auffrischungen zu WHO Geburtshilfestandards sind zudem wichtig, um die Geburtshilfequalität zu verbessern.

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Die gute Tat Title

Mit deiner und anderen Spenden werden ca. 120 ländliche Hebammen der Südprovinz Sierra Leones mit Hebammentaschen und Geburtshilfekits ausgestattet. Da viele Gesundheitsstationen nicht über ausreichendes Equipment verfügen, enthalten die Kits persönliche Schutzausrüstung, Desinfektion und Material zur Nabelversorgung für Geburten oder Vorsorgeuntersuchungen. Zudem enthalten die Taschen Instrumente, wie z.B. ein Blutdruckmessgerät, zur Erkennung von Warnzeichen und Medikamente, um die Mutter und das Neugeborene im Notfall zu behandeln. Mit dieser Ausstattung sind die Hebammen in der Lage schwierige Schwangerschaften zu erkennen und frühzeitig ins Krankenhaus zu bringen und unkomplizierte Geburten selbst durchzuführen. Begleitend erhalten die Hebammen Auffrischungskurse in Geburtshilfestandards, dem Einsatz der Hebammentaschen und der Erkennung von Frühwarnzeichen. Somit können vermeidbare Komplikationen und Sterbefälle von Müttern und Kindern in entlegenen Regionen verhindert werden.

Über Sierra Leone
Freetown
Freetown
Hauptstadt
8.791.092
8.791.092
Einwohnerzahl
433,4
433,4
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf pro Jahr in USD
0,458
0,458
Human Development Index (Index der menschlichen Entwicklung)

In Sierra Leone ist die Verkehrssprache Krio, eine auf dem Englischen basierende Kreolsprache. Als Begrüßung sagt man "How de body?" was wörtlich übersetzt "Wie geht's dem Körper?" bedeutet.