Tag 24

Eine Suppe für einen Menschen auf der Flucht an den Grenzen Europas

Suppe, Socken und Solidarität! Suppe, Socken und Solidarität!

Eine Suppe für einen Menschen auf der Flucht an den Grenzen Europas
Tag 24
Versorgung von Menschen auf der Flucht

Gut "gesafft" ist halb geschafft! Das Wichtigste bei der Essensausgabe ist – abgesehen von gutem Essen - die gute Stimmung. Deshalb haben wir auf den beiden öffentlichen Plätzen in Athen, auf denen wir im Dezember und Januar 2016 pro Tag etwa 1.000 Mahlzeiten an Geflüchtete verteilen, immer Musik dabei. Zu den netten Tunes schöpfen wir Suppe und reichen Wasser. Das wichtigste arabische Wort, das wir bei unserem ersten Einsatz mit Soup&Socks gelernt haben, ist saf. Das bedeutet so viel wie ‚Reihe‘ oder ‚Warteschlange‘. Mit einem gut gelaunten „Saf, saf, saf!“ erklären wir über die Sprachbarriere hinweg, dass sich alle gleichberechtigt anstellen müssen, um sich Suppe, Hummusbrote und Wasser abholen zu können. Viele der Menschen, die wir kennen lernen, harren seit Tagen und Wochen in Athen aus, manche ohne Obdach und Zugang zu sanitären Anlagen. Aufgrund der Grenzschließungen entlang der Balkanroute kommen Personen, die nicht aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan stammen, seid Januar 2016 auf ihrem Fluchtweg nicht mehr weiter. Für sie gibt es keine Perspektive, es geht weder vor noch zurück.

Versorgung von Menschen auf der Flucht
Notwendigkeit
Versorgung von Menschen auf der Flucht mit Nahrung.
Aktivität
Das Team von Soup&Socks bereitet in einer mobilen Feldküche warme Mahlzeiten zu und verteilt diese an Menschen auf der Flucht.
Zählbare Leistung
Nach 7 Monaten haben wir 2 Einsätze umgesetzt und in diesem Rahmen mehr als 40.000 Mahlzeiten für Geflüchtete bereitgestellt.
Ergebnis
Die Versorgung mit Mahlzeiten erhält die Gesundheit der Flüchtenden. Durch Begegnungen entstehen Verständnis und Vertrauen.
Systemrelevante Wirkung
Verständnis und Vertrauen fördern die Integration von Schutzsuchenden. Unsere weitergegebenen Eindrücke sensibilisieren in Deutschland für die Lage.
Hintergrund

Im Jahr 2015 kamen über 1,1 Millionen Menschen auf der Suche nach Schutz und würdigen Lebensbedingungen über den Seeweg nach Europa. Griechenland war dabei aufgrund seiner geographischen Lage das Hauptziel der Geflüchteten. Laut UNHCR galten in 2015 in diesem Zusammenhang 3.700 Personen als vermisst, die vermutlich ertranken (UNHCR 2016).

Die Versorgung der Geflüchteten in Griechenland kann auch im Jahr 2017 durch die griechische Regierung alleine nicht bewältigt werden. Nach der Schließung der Grenzen entlang der Balkanroute sitzen hier über 50.000 Menschen fest. Sie leben in Camps und auf öffentlichen Plätzen ohne Schutz vor den Witterungsbedingungen und ohne Zugang zu sanitären Einrichtungen (Pro Asyl 2016).

Nicht nur die Flüchtenden, sondern auch Griechinnen und Griechen werden mit den Herausforderungen allein gelassen. Diese Zustände an den Außengrenzen Europas erfordern laut der Europäischen Kommission sofortige Maßnahmen (EU-Kommission 2016). Bisher erfolgt die Versorgung der Geflüchteten zu einem Großteil auch durch freiwillige Unterstützerinnen und Unterstützer aus aller Welt.

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Die gute Tat

Soup&Socks ist ein Verein von jungen Erwachsenen, die Geflüchtete an den Grenzen Europas unterstützen. In einer mobilen Suppenküche bereiten wir warme Mahlzeiten zu und verteilen diese zusammen mit Kleidung an Geflüchtete, aber auch an Menschen aus der lokalen Bevölkerung. Mit unserem Einsatz setzen wir ein Zeichen der Solidarität angesichts der verheerenden Situation an den europäischen Grenzen und bieten praktische Unterstützung dort, wo staatliche Strukturen nicht ausreichen, um alle zu versorgen. Auf diese Weise tragen wir bei zur Bewahrung der Würde der einzelnen Menschen, zu ihrer Gesundheit, zu einer Begegnung zwischen der lokalen Bevölkerung und den Flüchtenden, und damit auf lange Sicht zu Verständigung und Integration.

ÜberGriechenland
Athen
Athen
Hauptstadt
10 823 700
10 823 700
Einwohnerzahl
17 989 USD
17 989 USD
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf pro Jahr
29
29
Human Development Index (Index der menschlichen Entwicklung)

Aufgrund seiner geographischen Lage war Griechenland im Jahr 2015 und 2016 meist das erste europäische Land, das Menschen auf ihrer Flucht erreicht haben.