Tag 3

2,5 kg Kartoffelsaatgut für einen alten Bauern in Peru

Perus tolle Knolle: Comeback der vitaminreichen Hochlandkartoffel Perus tolle Knolle: Comeback der vitaminreichen Hochlandkartoffel

2,5 kg Kartoffelsaatgut für einen alten Bauern in Peru
Tag 3
Ernährungssicherheit durch das Wissen der Alten in Peru

„Die Kartoffel ist wie wir Menschen, sie gedeiht nur dann wirklich, wenn wir ihr Respekt und Liebe entgegen bringen“, weiß die 78-jährige Doña Elena aus Huanta in den Anden Perus. In Peru - dem Ursprungsland der Kartoffel - gibt es über 3.800 verschiedene Kartoffelsorten. Besonders die alten Hochlandbewohner tragen ein enormes Wissen zu Anbau, Pflege und Erhalt dieser Kartoffelsorten bei. Jahrtausende lang haben die Bauern auf den Höhen erfolgreich die vitaminreiche Knolle angebaut. Vieles änderte sich jedoch als ein brutaler Bürgerkrieg im Bergland ausbrach.

Ernährungssicherheit durch das Wissen der Alten in Peru
Notwendigkeit
Ernährungssicherung alter Menschen und ihrer Familien in den Anden Perus.
Aktivität
Kauf von Kartoffelsaatgut und Förderung der Wissensweitergabe über traditionelle Anbaumethoden.
Zählbare Leistung
Anzahl der Dörfer, die mit Kartoffelsaatgut versorgt werden.
Ergebnis
Mehr und ausgewogenere Ernährung, weniger schlecht bezahlte Taglöhner Arbeit, verbessertes psychisches Wohlbefindender Dorfbewohner.
Systemrelevante Wirkung
Die Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln ist gesichert. Das Miteinander zwischen Alt und Jung hat sich verbessert und die Alten werden wertgeschätzt. Die Wissensweitergabe trägt zum Erhalt der Kartoffelvielfalt bei.
Hintergrund

Bis in die frühen 1980er Jahre hinein war es in Peru keine Seltenheit, dass eine Dorfgemeinschaft im Besitz von bis zu 500 Kartoffelsorten war. Doch dann brach der Bürgerkrieg aus. Der interne Konflikt wurde von der maoistischen Partei „Leuchtender Pfad“ entfesselt und hat Peru nach Schätzungen 70.000 Menschenleben gekostet. Die meisten davon starben in der ländlichen Region Ayacucho, sie waren vorwiegend indigene Quechua und Landarbeiter. Zehntausend weitere Menschen flohen. Ihre Häuser verfielen und ihre Felder verwilderten. Dies brachte langfristige Folgen mit sich und zeigt sich unter anderem heute durch eine instabile Grundnahrungsmittelversorgung. Als Ende der 1990er Jahre die Überlebenden in die Dörfer zurückkehrten, war mit den Alten auch ihr Wissen um die Ernährungssicherung untergegangen. Die alten Saatgutwege und regionalen Netzwerke gegenseitiger Hilfe waren zusammengebrochen oder nur noch wenigen bekannt.

Huanta, Ayacucho, Peru
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Die gute Tat

Mit Unterstützung des HelpAge-Partners Asociación Pacha Uyway (APU) versuchen jetzt die „alten Weisen" der Region, die noch im Besitz vieler Kartoffelsorten und des Geheimnisses ihrer Pflege sind, den Kindern dieses Wissen wieder zu vermitteln. Angeleitet von den Alten richten die Jungen die Saatgutwege zwischen den Dörfern neu ein, tauschen die alten Kartoffelsorten aus und lassen die alten Rituale wiederaufleben. Dadurch wird die Kontrolle der Dorfgemeinschaften über ihre Grundnahrungsmittel verbessert und die Generationen rücken wieder näher zusammen. Die Marktabhängigkeit und das Versorgungsrisiko der 330 beteiligten Kleinbauernfamilien werden so verringert und ihre Ernährung gesichert.

ÜberPeru
Lima
Lima
Hauptstadt
30 375 600
30 375 600
Einwohnerzahl
6 458 USD
6 458 USD
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf pro Jahr
82
82
Human Development Index (Index der menschlichen Entwicklung)

Die Kartoffel hat ihren Ursprung in der Andenregion Südamerikas. In Peru gibt es rund 3.800 verschiedene Kartoffelsorten.