Verlassene Horste und aussterbende Adler
Wiesen für die letzten Schreiadler Deutschlands
Rund 100 Schreiadlerpaare leben noch in Deutschland. Seit Jahrzehnten sinkt die Anzahl der hier lebenden und brütenden Paare. Im Jahre 2000 brüteten noch über 130 Paare in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. In Sachsen-Anhalt gilt der kleine Adler inzwischen als ausgestorben. Auch in seinen letzten Refugien ist er bedroht, denn sein Lebensraum wird immer kleiner: Schreiadler brauchen für ihren Horst alte, hohe Bäume in naturnahen, ungestörten Wäldern. Die wirtschaftliche Nutzung von Wäldern mit der Abholzung von Bäumen im besten Alter führt dazu, dass der kleine Adler kaum noch geeignete und ruhige Plätze für den Horstbau findet. Und noch ein zweites Problem sorgt dafür, dass mit jedem Jahr weniger Schreiadler in Deutschland gesichtet werden: Um sich und ihre Küken zu ernähren, brauchen die seltenen Greifvögel nahe am Horst gelegene Wiesen mit einer Vielzahl an kleinen Beutetieren wie Mäuse, Maulwürfe oder Frösche. Genügend Nahrung findet er nur auf extensiv bewirtschafteten Feuchtwiesen, die frei von Pestiziden und künstlichen Düngern sind. Konventionelle Pflanzenschutz- und Düngemitteln vertreiben nicht nur Schädlinge, sondern auch einen Großteil der für die Schreiadler so wichtigen Beutetiere.
Notwendigkeit
Nahrungsreiche Wiesen für den vom Aussterben bedrohten Schreiadler.
Aktivität
Die NABU-Stiftung kauft artenreiche Wiesen in der Nähe von Schreiadlerhorsten, um die Nahrungsgrundlage der bedrohten Adler langfristig zu sichern.
Zählbare Leistung
Nach ca. 12 Monaten
Kauf von einem Quadratmeter je eingegangener Spende.
Ergebnis
Nach ca. 3 Jahren
Die dauerhafte Bereitstellung von extensivem, schreiadlerfreundlich bewirtschaftetem Grünland ermöglicht die erfolgreiche Brut der Schreiadler.
Systemrelevante Wirkung
Nach ca. 7 Jahren
Der Schreiadler soll langfristig im Recknitztal erfolgreich jagen und brüten können. Sein Aussterben in Deutschland soll verhindert werden.
Hintergrund
Die artenreichen Wiesen voller Leben werden immer seltener. Zur erfolgreichen Aufzucht ihrer Brut müssen die Schreiadler genügend Nahrung innerhalb eines Radius von 3 km finden. Die Umwandlung von extensiven Wiesen in Ackerland nahe von Schreiadlerhorsten führt dazu, dass die sensiblen Greife zuerst nicht mehr ihren Nachwuchs erfolgreich aufziehen konnten und schließlich ihren Horst verließen und nicht mehr zurückkehren. Die systematische Umwandlung von Brach- und Wiesenflächen in intensiv bewirtschafte Äcker oder Grünland ist ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Population im Nordosten Deutschlands in den letzten Jahren. In anderen Regionen hat der Schreiadler schon sehr viel länger keine adäquaten Brut- und Jagdbedingungen mehr.
Die gute Tat
Im Recknitztal gibt es noch einige der bedrohten Schreiadlerpaare. Damit sie hier dauerhaft erfolgreich brüten und jagen können, kaufen wir in unmittelbarer Nähe zu den Horsten Wiesen, die wir als artenreiches extensives Grünland erhalten. In unserem Besitz bleiben die Wiesen dauerhaft von der Intensivierung mit ihren negativen Folgen für den Schreiadler verschont und die Schreiadler können auch zukünftig hier erfolgreich brüten.
Herausforderung
Der Kauf und die Pflege von Naturschutzflächen erfordern juristisches, organisatorisches und naturschutzfachliches Wissen. Unsere langjährige Erfahrung hilft uns, die notwendigen Einzelschritte wie Kaufverhandlungen, notarielle Abwicklung des Kaufvorgangs sowie die Aufnahme der neu erworbenen Fläche in unser professionelles naturschutzfachlich ausgerichtetes Liegenschaftsmanagement möglichst effektiv durchzuführen.

ÜberDeutschland

Berlin
Hauptstadt

81 413 100
Einwohnerzahl

40 952 USD
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

6
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Deutschland ist sehr dicht besiedelt. Große, extensiv bewirtschaftet und störungsarme Landschaften mit Grünland und altem Naturwald, wie der bedrohte Schreiadler sie braucht, sind nur noch selten.
Über die Organisation und weitere Informationen
Organisation
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe
Website
Initiative für Transparente Zivilgesellschaft