Eine sichere Auszeit fĂŒr bedrohte Medienschaffende
Training und UnterstĂŒtzung, um sicher die Welt zu informieren
Nachrichten ĂŒber Kriegsverbrechen in der Ukraine, EnthĂŒllungen von Menschenrechtsverletzungen in China, Bilder der Vertreibung der Rohingya aus Myanmar oder auch die Veröffentlichung der Panama Papers â der Zugang zu unabhĂ€ngigen Informationen und einer kritischen Berichterstattung ist fĂŒr uns in Deutschland, aber auch in vielen anderen LĂ€ndern, eine SelbstverstĂ€ndlichkeit. TĂ€glich können wir aktuelle Nachrichten aus aller Welt in den verschiedensten Medien und Formaten lesen, hören oder sehen. Aber sind wir uns auch darĂŒber bewusst, dass Unrecht, Machtmissbrauch oder Korruption erst sichtbar werden, wenn mutige Journalistinnen und Journalisten darĂŒber berichten? FĂŒr ihre Recherchen setzen Medienschaffende oft ihr eigenes Leben aufs Spiel, mĂŒssen sogar um die Sicherheit ihrer Familien bangen. Damit sie ihre journalistische Arbeit fortsetzen können, benötigen Journalist*innen und Medienschaffende in LĂ€ndern mit eingeschrĂ€nkter Pressefreiheit ein sicheres Umfeld und UnterstĂŒtzung.

Notwendigkeit
Schutz und Training fĂŒr besonders gefĂ€hrdete Medienschaffende aus der ganzen Welt
AktivitÀt
Die NGO ĂŒbernimmt alle anfallenden Kosten und ermöglicht digitale Sicherheitstrainings, Sprachkurse sowie ggf. auch eine psychotherapeutische Betreuung
ZĂ€hlbare Leistung
Anzahl der Tage, die besonders gefÀhrdete Journalist*innen und Medienschaffende in Sicherheit in Berlin verbringen können
Ergebnis
Medienschaffende agieren geschult und gestĂ€rkt durch digitale Sicherheitstrainings und psychotherapeutische UnterstĂŒtzung
Systemrelevante Wirkung
Durch bessere digitale Kenntnisse und gestÀrktes Selbstbewusstsein verbessert sich die Sicherheitslage von Medienschaffenden
Hintergrund
Informationen sind der erste Schritt zur VerĂ€nderung - deshalb fĂŒrchten nicht nur autoritĂ€re Regierungen eine unabhĂ€ngige Berichterstattung. Wenn Journalistinnen und Journalisten nicht ĂŒber Unrecht, Machtmissbrauch oder Korruption berichten dĂŒrfen, fehlt den Menschen in diesen LĂ€ndern der Zugang zu freien Informationen. Es kann weder eine öffentliche Kontrolle politischer Entscheidungen stattfinden noch eine freie Meinungsbildung. Menschenrechtsverletzungen gelangen nicht ans Licht der Ăffentlichkeit. Berichten Medienschaffende in LĂ€ndern mit eingeschrĂ€nkter Pressefreiheit ĂŒber diese Themen, geraten sie oft ins Visier der Regierungen. Sie werden bedroht, verfolgt, kommen ins GefĂ€ngnis oder werden durch digitale Ăberwachung an ihren Recherchen gehindert. Die Zahl der inhaftierten Medienschaffenden ist 2021 auf ein Rekordhoch gestiegen. Weltweit saĂen mindestens 488 Journalist*innen und Medienschaffende wegen ihrer Arbeit im GefĂ€ngnis (Reporter ohne Grenzen, 2021). Diese Entwicklung ist hauptsĂ€chlich auf eine Handvoll LĂ€nder zurĂŒckzufĂŒhren, deren Regierungen versuchen, das Streben nach Demokratie zu unterdrĂŒcken. In Myanmar, wo das MilitĂ€r 2021 durch einen Putsch wieder die Macht ĂŒbernommen hat, waren 53 Journalist*innen in Haft (Reporter ohne Grenzen, 2021a). In Belarus geht PrĂ€sident Alexander Lukaschenko nach seiner umstrittenen Wiederwahl mit aller HĂ€rte gegen Medienschaffende vor: 32 von ihnen waren Ende 2021 inhaftiert, viele wegen ihrer Berichterstattung von Demonstrationen (ebd). Auch die Bedrohungslage fĂŒr Journalist*innen durch digitale Ăberwachung nimmt zu. UnterdrĂŒckerische Regierungen setzen zunehmend Spionage-Software ein, um kritische Meinungen zu unterdrĂŒcken und Medienschaffende zum Schweigen zu bringen (Amnesty International, 2021). Der Druck, der auf Journalist*innen in diesen LĂ€ndern lastet, ist enorm. Ein geschĂŒtzter Raum und umfassende Trainings zu digitaler Sicherheit sind deshalb unerlĂ€sslich.
Die gute Tat
Mit deiner heutigen guten Tat setzt du dich dafĂŒr ein, dass bedrohte Journalist*innen aus der ganzen Welt fĂŒr ein halbes Jahr nach Berlin kommen können. Du trĂ€gst dazu bei, dass sie in einem geschĂŒtzten Raum zu neuer Kraft finden und ohne Angst vor Bedrohung ihre journalistischen Recherchen wieder aufnehmen können. Auch ermöglichst du digitale Sicherheitstrainings, die ĂŒber SpĂ€hangriffe aufklĂ€ren und mögliche SchutzmaĂnahmen zeigen. WĂ€hrend dieser Zeit werden die Medienschaffenden durchgĂ€ngig betreut (wenn sie wollen, auch psychotherapeutisch), um traumatische Erlebnisse wie etwa Bedrohungen, Verhaftung oder gar den Verlust von Kolleg*innen zu verarbeiten. Mit Angeboten wie Sprachkursen schĂ€rfen sie ihr Profil und können so international mehr Gehör finden. Auf diese Weise förderst du, dass Medienschaffende ein halbes Jahr ohne stĂ€ndige Angst leben und sich anschlieĂend fĂŒr Pressefreiheit und MeinungsĂ€uĂerung stark machen können.

Ăber Deutschland

Berlin
Hauptstadt

83,129,285
Einwohnerzahl

50,801.8
Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

Rang 9 von 191
Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)
Auf der Rangliste der Pressefreiheit 2022 steht Deutschland auf Platz 16 (2021: 13) und hĂ€lt sich im oberen Bereich der EU-Staaten. 2021 zĂ€hlte RSF (Reporter ohne Grenzen) mind. 80 Ăbergriffe gegen Medienschaffende im Land (Reporter ohne Grenzen, 2022).
Ăber die Organisation und weitere Informationen
Organisation
Reporter ohne Grenzen e.V.
Website
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/


WeiterfĂŒhrende Links
- Reporter ohne Grenzen e.V., 2021. Jahresbilanz der Pressefreiheit 2021. Reporter ohne Grenzen e.V., Berlin.
- SĂŒddeutsche Zeitung, 2021. Pegasus ist eine mĂ€chtige Ăberwachungssoftware. Sie soll helfen, Terrorismus und Verbrechen zu verhindern. SĂŒddeutscher Verlag, MĂŒnchen.
- Reporter ohne Grenzen e.V., 2021 a. Höchste Zeit zu handeln. Reporter ohne Grenzen e.V., Berlin.
- Amnesty International, 2021. âProjekt Pegasusâ: Spionage-Software spĂ€ht Medien, Zivilgesellschaft und Oppositionelle aus. Amnesty International, Berlin.
- Reporter ohne Grenzen e.V., 2021 c. Rangliste der Pressefreiheit 2021. Reporter ohne Grenzen e.V., Berlin.