Tag 1
4,7 kg GrĂŒnfutter fĂŒr Gorillas und Schimpansen in Kamerun

Gib dem Affen Ingwer! Gib dem Affen Ingwer!

Schutz von Menschenaffen – Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung

Ob in Werbespots, Computerspielen, Shirt-Motiven oder Spielfilmen: Dem Klischee nach ernĂ€hren sich Affen von Bananen. Wieso eigentlich? Wo doch Bananen aus SĂŒdostasien stammen, erst vor einigen hundert Jahren nach Afrika gebracht wurden und somit nicht zum natĂŒrlichen DiĂ€tplan von Gorillas und Schimpansen gehören. In der Natur ernĂ€hren sich die bedrohten Menschenaffen vor allem von verschiedenen Wildpflanzen (Stanford & Nkurunungi, 2003). Der richtige Mix, immunstĂ€rkender Wildingwer inklusive, ist fĂŒr ihre Gesundheit essentiell (Cousins & Huffman, 2002). In Kamerun werden frĂŒhere Wilderer immer hĂ€ufiger zu ArtenschĂŒtzern: Unter anderem sammeln sie Wildingwer fĂŒr die gesunde und natĂŒrliche ErnĂ€hrung bedrohter Affen. Und auch BĂ€uerinnen aus der Umgebung profitieren vom Pflanzenverkauf an das Affenwaisenhaus. Hier wird ein Weg aufgezeigt, wie das Miteinander von Mensch und Natur gelingen kann!

Notwendigkeit

 

Gesundes und abwechslungsreiches GrĂŒnfutter fĂŒr bedrohte Gorillas, Schimpansen und andere Affen in Kamerun.

AktivitÀt

 

Ehemalige JĂ€ger sammeln Wildpflanzen und lokale BĂ€uerinnen verkaufen GrĂŒnfutter fĂŒr die SchĂŒtzlinge in der Auffangstation.

ZĂ€hlbare Leistung

 

Pro guter Tat erhalten die Affen der Auffangstation LWC 4,7 kg Pflanzenmix.

Ergebnis

 

Die ErnĂ€hrung von 200 Primaten wird so langfristig gesichert. Bis zu 200 Menschen aus Batoke beziehen aus dem „GrĂŒnen Projekt“ ein sicheres und ökologisch nachhaltiges Einkommen und werden zu aktiven ArtenschĂŒtzer:innen.

Systemrelevante Wirkung

 

Die Wilderei geht zurĂŒck, die Überlebenschancen von Gorillas, Schimpansen und anderen Wildtieren steigen damit dauerhaft.

Hintergrund

Gorillas sind akut vom Aussterben bedroht (Maisels et al., 2018), Schimpansen stark gefĂ€hrdet (Humle et al., 2016). Der Gorilla-Bestand geht jĂ€hrlich um bis zu 30 000 Tiere zurĂŒck, vor allem durch Wilderei (Maisels et al., 2018). Auch bei Schimpansen ist der RĂŒckgang der BestĂ€nde alarmierend (Humle et al., 2016). In Kamerun und vielen anderen LĂ€ndern Zentral- und Westafrikas werden Affen als „Buschfleisch“ gejagt (Mbete et al., 2011; Rose, 1996). Gorillas und Schimpansen sind trotz strengen Schutzes besonders begehrt. Denn Munition ist teuer und JĂ€ger bevorzugen möglichst große Beutetiere (Wright & Priston, 2010). Zudem wird dem Fleisch und den Körperteilen von Schimpansen und Gorillas stĂ€rkende bzw. heilende Wirkung zugesprochen (Angwafo & Chou, 2016; Etiendem et al., 2011). Um die Wilderei zu stoppen, sind zwei Aspekte besonders wichtig: AufklĂ€rung und Einbindung der lokalen Bevölkerung, die vom Schutz der Tiere direkt profitieren sollte (Robbins, 2020). Das Limbe Wildlife Centre im SĂŒdwesten Kameruns versorgt etwa 200 gerettete Primaten, darunter 43 Schimpansen und 15 Gorillas: Mit jĂ€hrlich etwa 40 000 Besuchern, seiner Jugendgruppe „Nature Club“ und Bildungsveranstaltungen in der Region leistet die Schutzstation wichtige AufklĂ€rungsarbeit. Zudem bezieht das „GrĂŒne Projekt“ frĂŒhere Wilderer und ihre Familien, die am Rande eines nahen Nationalparks leben, aktiv in den Schutz der Menschenaffen ein und schafft neue Einkommensquellen.

Die gute Tat

Deine heutige gute Tat von 4,7 Kilogramm Pflanzenmix sichert die Gesundheit und abwechslungsreiche ErnĂ€hrung fĂŒr 200 bedrohte Primaten in der Auffangstation Limbe Wildlife Centre (LWC). Zugleich bietet der Verkauf von Futterpflanzen ein alternatives, umweltvertrĂ€gliches und nachhaltiges Einkommen fĂŒr die Menschen vor Ort, die frĂŒher vor allem von der Jagd lebten und auch im nahegelegenen Mount Cameroon Nationalpark wilderten. Das „GrĂŒne Projekt“ gewĂ€hrleistet die UnterstĂŒtzung der lokalen Gemeinde fĂŒr Artenschutzmaßnahmen und die Einhaltung von Artenschutzgesetzen. Immer mehr Einwohner:innen der Gemeinde Batoke beteiligen sich an dem Projekt: Derzeit sind es 110 Menschen, Tendenz steigend. Ehemalige JĂ€ger ernten heute Wildingwer (Aframomum) als Naturheilmittel gegen Infektionskrankheiten. Die Frauen verkaufen zudem das bei der Ernte von Kartoffeln, Papayas und Maniok anfallende GrĂŒnzeug, fĂŒr das es ansonsten keinen Absatzmarkt gibt, an die Auffangstation.

Limbe (Stadt) und Batoke (nahe gelegenes Dorf) Kamerun

ÜberKamerun

Jaunde

Jaunde

Hauptstadt

26 545 864

26 545 864

Einwohnerzahl

1.499,4

1.499,4

Bruttoinlandsprodukt
pro Kopf pro Jahr

Rang 153 von 189

Rang 153 von 189

Human Development Index
(Index der menschlichen Entwicklung)

Kamerun ist das einzige Land, in dem beide Unterarten des westlichen Gorillas vorkommen, der westliche Flachlandgorilla (Gorilla gorilla gorilla) und der Cross-River-Gorilla (Gorilla gorilla diehli).

Über die Organisation und weitere Informationen

Organisation

Pro Wildlife e.V.

Website

https://www.prowildlife.de

siegel_itz
WeiterfĂŒhrende Links