Integration durch Ausbildung

Unterstützung für Geflüchtete und ihre Ausbildungsbetriebe

Amal (19) ist ihrem Traum, in einer Zahnarztpraxis zu arbeiten, einen Schritt näher gekommen. In ihrer Ausbildung wird sie vor vielen Herausforderungen stehen und einiges an Kraft aufbringen müssen. Und doch, diese Zeit legt den Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben. Amal treiben vor allem zwei Wünsche an: eine eigene Wohnung und finanzielle Unabhängigkeit. Bisher fehlt ihr der Rückhalt von zu Hause, wo die Arbeit für die Familie häufig an ihr hängen bleibt. Amal ist jedoch entschlossen, für sich und ihre Ziele einzustehen. Dafür benötigt sie vor allem Wertschätzung, Unterstützung und den Mut, nicht aufzugeben – auch wenn es mal Probleme gibt. Der Weg durch die Ausbildung bedeutet für sie nicht nur fachliche Qualifikation, sondern auch die Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln. Ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt, sie erfährt Selbstwirksamkeit, überwindet Unsicherheiten und wächst über sich hinaus.

Hintergrund

Kriege und Krisen in Ländern wie Syrien, Irak und Afghanistan haben dazu geführt, dass in den letzten zehn Jahren immer mehr Menschen nach Deutschland gekommen sind, um hier Schutz zu suchen und sich eine neue Zukunft aufzubauen. Der Großteil der mittlerweile 1,7 Millionen Geflüchteten ist im erwerbsfähigen Alter, 60 Prozent von ihnen sind sogar unter 30 Jahre alt (BIBB, 2019). Insbesondere die Vermittlung der jungen Geflüchteten in Ausbildung und Arbeit stellt deswegen eine zentrale Aufgabe der deutschen Integrationsarbeit dar.
Mittlerweile beschäftigt bereits jedes zehnte Unternehmen Geflüchtete als Auszubildende. Für viele dieser Unternehmen bringt das jedoch auch neue Herausforderungen mit sich. So nennen beispielsweise mehr als 90 Prozent der Unternehmen mangelnde Deutschkenntnisse als Hemmnis im Ausbildungsverlauf. Zudem bewerten Unternehmen es als erschwerend, dass viele Geflüchtete sich erst an das neue Arbeitsklima gewöhnen müssen. Auch den zusätzlichen Betreuungsaufwand empfindet ein Großteil der Unternehmen als zu hoch (Pierenkemper & Heuer, 2020). Um die Unternehmen mit der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten nicht allein zu lassen, gibt es zahlreiche öffentliche Unterstützungsmaßnahmen. Doch diese sind nicht immer speziell auf die Bedürfnisse von Geflüchteten ausgerichtet, und 60 Prozent der Unternehmen geben an, dass die Angebote nicht zur ihren Anforderungen passen (Pierenkemper & Heuer, 2020).

Die gute Tat

Dank Deiner guten Tat erhalten junge Geflüchtete 8 Minuten Hilfe in ihrer Ausbildung. Eine bestandene Ausbildung ist Schlüssel zur erfolgreichen Integration. Kernbestandteil der Ausbildungsbegleitung ist der Deutschkurs zur Förderung der Berufssprache, da mangelnde Deutschkenntnisse als größte Herausforderung im Ausbildungsverlauf gesehen werden. Der Deutschkurs wird ergänzt durch verschiedene Workshops und Nachhilfeangebote, die sich daran orientieren, was Geflüchtete und Unternehmen brauchen. Gleichzeitig sollen die Schlüsselkompetenzen der Geflüchteten gestärkt werden. Begleitet werden diese Angebote durch eine offene Sprechstunde für Betriebe und Geflüchtete, in der wir bei Fragen und Problemstellungen beraten und unterstützen. Ein erfolgreicher Ausbildungsabschluss öffnet die Türen zu einem selbstbestimmten Leben. Somit wird durch Deine heutige gute Tat die soziale und berufliche Teilhabe von jungen Geflüchteten in Deutschland gefördert und Vorbehalte von Unternehmen, Geflüchtete einzustellen, werden abgebaut.