Würmer können auch ganz anders

Nachhaltige Landwirtschaft in den Philippinen

Darwin ist Bauer im Dorf Dumarao. Von seinen Eltern lernte er, dass fast alles, was der Mensch zum Leben benötigt, aus der Natur stammt. Ressourcen schienen unendlich verfügbar zu sein. Als Darwin erwachsen wurde, beobachtete er jedoch, wie die Abholzung um das Dorf herum zu Überschwemmungen, Erosion, Wassermangel und Hunger führte. Die Wälder schrumpften zusehends. Gemeinsam mit anderen Dorfbewohnern gründete Darwin deshalb eine Initiative zur Rettung des lokalen Waldes, der das Trinkwasser für das Dorf liefert – mit Erfolg: Heute gibt es in Dumarao ein offizielles Trinkwasserschutzgebiet. Um das Wasser vor Pestiziden und chemischen Düngemitteln zu schützen, ging Darwin noch einen Schritt weiter: Gemeinsam mit anderen Bäuerinnen und Bauern begann er, Techniken des ökologischen Landbaus zu erlernen und anzuwenden. Dabei erkannte er schnell, welche Wunder Würmer bewirken und wie sie in kürzester Zeit organischen Abfall in Dünger verwandeln. Dieser ökologische Dünger ist zum einen effektiver und günstiger als chemischer Dünger; zum anderen wird durch seine Nutzung auch das Trinkwasser geschützt.

Hintergrund

Dumarao ist eines von 31 Dörfern im philippinischen Landkreis Roxas (Provinz Palawan). In dem Dorf leben rund 3.000 Menschen (Anon, 2015). Mit einem durchschnittlichen Familieneinkommen von 7.572 Philippinischen Pesos (rund 137 Euro) pro Monat leben die Einwohnerinnen und Einwohner unterhalb der Armutsgrenze und gehören damit zu den ärmsten 21 Prozent der philippinischen Bevölkerung (NSO, 2015). Etwa 40 Prozent der Bevölkerung in Dumarao sind daher direkt auf die Nutzung von Waldprodukten angewiesen. Der Haupteinkommenszweig ist die Landwirtschaft, insbesondere der Anbau von Reis und Gemüse. Die meisten Kleinbauernfamilien leben am Rand des geschützten Trinkwassereinzugsgebietes in Dumarao.

Die Kosten für chemische Dünger und Schädlingsbekämpfungsmittel sind so hoch, dass die Familien mit ihrer Landwirtschaft kaum Gewinne erzielen können. In ihrer Not versuchen sie, ihre Anbauflächen zu vergrößern, und bewirtschaften dabei auch die Uferbänke des Flusses. Dies führt zu Erosion und Überschwemmungen, die letztlich wiederum große Teile der Reis- und Gemüseernten vernichten. Die Kleinbauernfamilien verlieren wichtige Einnahmen und müssen Schulden machen. Gleichzeitig wird das Trinkwasser durch den Eintrag chemischer Düngemittel und Pestizide kontaminiert.

Die gute Tat

Durch Deine heutige Spende erhalten die Kleinbauernfamilien eine Handvoll Kompostwürmer zur Produktion von organischem Düngemittel. Die Familien müssen keine chemischen Düngemittel mehr kaufen, weil sie lernen, organischen Dünger selbst zu produzieren. Dazu baut jede Bauernfamilie ein eigenes Wurmkomposthaus. Das ist ein Dachunterstand mit zwei großen Kompostkammern aus Beton, in denen die Würmer kultiviert werden. Gleichzeitig werden die Familien im Bereich der ökologischen Landwirtschaft geschult und ausgebildet. Durch den Verzicht auf chemische Düngemittel und Pestizide können sie auch ihre Ausgaben reduzieren. Mit der heutigen Spende erhalten die Bauernfamilien die Möglichkeit, ihre Erträge zu steigern, gesundes Essen zu produzieren und ihr Trinkwasser langfristig zu schützen.